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Kosten

Der Verbrauch von Ressourcen wird in den Lebensmitteln, die wir im Supermarkt kaufen können, nicht mit eingepreist. Daher bilden die Preise nicht die wahren Kosten, die bei der Herstellung und Verarbeitung entstehen, ab. Das betrifft nicht nur Produkte konventioneller Erzeugung sondern auch BIO-Produkte. So entstehen relativ günstige Preise für unsere Lebensmittel.

Fleisch ist in Deutschland oft günstig zu haben

„Wahre Kosten“ nicht transparent

Dafür, dass die Preise niedrig bleiben und diese „wahren Kosten“ nicht beinhalten, sorgen wenige Lebensmittelproduzenten, die den Markt beherrschen und die Preise drücken – in Deutschland sind das Lidl, Rewe, Edeka, Kaufland und Aldi. Sie rechtfertigen ihre Preispotiltik mit Konkurrenzdruck und der notwendigen Verfügbarkeit günstiger Lebensmittel. So bleibt kaum Geld für die Produzenten übrig. Dass faire Produktion und Arbeitsumstände unter diesem Preisdruck kaum mehr möglich sind, zeigt sich an den wiederholten Skandalen um die fleischverarbeitende Industrie und auch um die Erntehelfenden 2020. Zusätzlich wird Fleisch hierzulande massiv subventioniert und auch für Milchprodukte zahlen wir im europäischen Vergleich wenig Geld.

Obwohl wir um die Zustände in den Mastställen wissen und auch die Arbeitsumstände von Erntehelfer:innen und Schlachthofmitarbeiter:innen kein Geheimnis mehr sind, liegt der Marktanteil von BIO-Fleisch- und Wurstwaren weiterhin bei unter 2 %. Gleichzeitig geht die Produktion konventionellen Fleisches nicht zurück, weil große Mengen billigen Schweinefleisches exportiert werden.

Preise erhöhen ist nicht die Lösung

Was mehr kostet, schätzt man mehr. So heißt es jedenfalls. Müssten unsere Lebensmittel dementsprechend einfach nur teurer werden, damit weniger verschwendet wird? So einfach ist es nicht. Brauchen wir strenge Auflagen für Tierwohl, Arbeitsbedingungen und Umweltschutz? Ja. Aber nicht ohne dafür zu sorgen, dass Lebensmittel weiterhin für alle bezahlbar bleiben. Denn 13 Millionen Menschen in Deutschland gelten als arm und sind auf diese niedrigen Preise angewiesen. Damit gesunde, nachhaltige Ernährung keine Frage des Geldbeutels wird, müssen wir also nicht nur über faire Kosten von Lebensmitteln sprechen – sondern auch über notwendige sozialpolitische Reformen, die sicherstellen, dass alle Menschen in Würde leben können.

Dokumentation über die „Wahren Kosten“ von Lebensmitteln