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Ressourcen

Alles, was wir wegschmeißen, ist nie einfach nur das alte Brot, die braune Banane oder die saure Milch. Sondern auch Wasser, CO2, Arbeitskraft – kurz, Ressourcen, die bei der Produktion, Verarbeitung oder dem Transport benötigt werden.

Quellle: Albert Schweizer Stiftung

Auslagerung der Produktion

In Anbetracht der Tatsache, dass wir in einer zunehmend ungleichen Welt leben, ist Lebensmittelverschwendung auch ein ethisches Problem.

Dazu kommt die Zerstörung der Umwelt, denn für Acker- oder Weidefläche werden irgendwo auf der Welt Bäume gerodet. Denn obwohl die Hälfte der gesamten Fläche in Deutschland landwirtschaftlich genutzt wird, sind wir abhängig von Agrarfläche aus dem Ausland. Gemüse beziehen wir zu 80 % aus dem Ausland – weil wir auf unseren Feldern mehrheitlich Getreide und Tierfutter anbauen. Gleichzeitig wird eiweissreiches Futter, vor allem Soja, aus den USA und Südamerika importiert. Zwei Drittel unserer Anbauflächen haben wir so „ausgelagert“. In den betroffenen Regionen werden Menschen Lebensgrundlagen entzogen, um das herzustellen, was eigentlich Mittel zum Leben sein sollte.

Ressourcen als Ungleichheitsfaktor

Dabei sind Ressourcen nicht fair oder gleichmäßig verteilt. Über 2 Milliarden Menchen haben keinen festen Zugang zu Wasser, rund 800 Millionen noch nicht einmal zu Trinkwasser. Wie in Almeria in Spanien, wo die Bewässerung von Erdbeeren und Tomaten für ein Absinken des Grundwasserspiegels sorgt. Indem wir dieses Gemüse verbrauchen, verbrauchen wir das Wasser der Anbauregion. Indem wir dieses Gemüse achtlos wegwerfen, verschwenden wir auch das Wasser der Anbauregion.

Denn alles, was wir essen, ist nie einfach nur Erdbeere, Avocado oder Steak. Sondern steht für Lebensgrundlagen Anderer, die wir mitkonsumieren, die wir verbrauchen. Lebensmittel wegzuwerfen, weil wir deren Anbau auslagern – wie bei Erdbeeren, von denen wir 155 000 Tonnen pro Jahr importieren – ist, wie den Wasserhahn laufen zu lassen und dabei zuzusehen, wie diese Ressource einfach so abfließt. Drehen wir ihn also ab. Ganz bildlich gesprochen. Und lernen, Lebensmittel neu zu schätzen.