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Zur Tonne on tour: Platz nehmen im Café Gemüsetorte

Nach über einem Jahr waren wir zum zweiten Mal bei der lieben Änne in ihrem kleinen Café „Gemüsetorte“ in Dresden Pieschen zu Gast. Im Mai 2019 haben wir unsere ersten offenen Abend hier veranstaltet und waren sehr nervös zu sehen, ob unsere Idee funktionieren würde. Schließlich erlebten wir einen wunderbaren Nachmittag, an dessen Ende alles aufgegessen war, und wussten: hierher würden wir gerne noch einmal kommen.

Draussen wurde gekocht und gegessen / Foto von Lena Giovanazzi

Nachdem wir wieder Veranstaltungen durchführen durften, wollten wir den Sommer über an verschiedenen Orten der Stadt kochen und mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt treten. Daher haben wir sofort zugesagt, als Änne uns für einen Nachmittag in Pieschen anfragte. Unterstützt von Jenny, Lucas und Patrick waren wir früh am Konkordienplatz, um uns einzurichten. Zusätzlich begleiteten uns an diesem Sonntag das Dresden Fernsehen, eine Journalistin des Leibniz Magazins, die einen Artikel über unser Projekt verfassen wollte, sowie eine Fotografin. So viel Trubel um unsere Arbeit sind wir eigentlich gar nicht gewohnt.

Gazpacho und belegte Brote / Foto von Lena Giovanazzi

Sommerhitze…

Juli und August sind Haupterntemonate. Das bedeutet, dass es auch bei der Tafel Gemüse in großen Mengen gibt. Dementsprechend bekamen wir eine ganze Kiste Tomaten und beschlossen, deshalb eine kühle Gazpacho zu kochen. Perfekt für den Sommer, dachten wir. So wie der Erdbeershake aus Erdbeeren und Hafermilch, den wir außerdem spontan hergestellt hatten. Dazu gab es vergane Waffeln und Brot mit verschiedenen Aufstrichen. Wir hatten Tonnja, unsere mobile Küche, gut sichtbar vor dem Café abgestellt. Rings herum bauten wir Tische auf dem Gehweg auf, die sich rasch füllten. Wie immer kamen Freunde und Bekannte vorbei – aber auch eine Reihe Nachbarn, die sich während des gemeinsamen Essens kennen lernten. Besonders gefreut haben wir uns über die Gruppe Jungen, die uns erzählten, dass sie Gemüse lieben würden. Uns geht es da genauso!

…und Platzregen

Gerade als sich alle Gäste hingesetzt hatten, setzte ein starker Regen ein, der genau eine Stunde anhalten sollte. Wir mussten leider etwas überstürzt zusammen packen, da Tonnja aus Holz ist und wir sie schnell unterstellen wollten. Aufgrund der coronabedingten Abstandsregeln konnten sich die Gäste nicht im Café unterstellen – und suchten sich kleine Nischen überall auf dem Platz verteilt. Auch unsere Freundinnen vom Bodenbacher Eck fanden mit ihren Suppenschüsseln Unterschlupf in einem Hauseingang – und das Trommeln des Regens war sehr entspannend. Zwar war schade, dass die Veranstaltung so endete, aber wir haben uns sehr gefreut, dass so viele Menschen an einem Sonntag den Weg zu uns fanden. Und auch: dass unsere Arbeit gesehen wird. Das macht uns glücklich. Und stolz.

leergefegter Platz / Foto von Lena Giovanazzi

Zur Tonne on tour: Open Air Picknick

Für unsere erste, offizielle Veranstaltung seit Januar hatten wir etwas ganz Besonderes geplant. Auf Einladung des Essbaren Stadtteils Plauen haben wir gemeinsam mit dem Palais Cafe ein gemeinschaftliches Picknick am Hohen Stein in Dresden ausgerichtet. Dabei konnten wir uns alle im Rahmen dieses Projektes mit unseren unterschiedlichen Schwerpunkten einbringen, um ein rundum tolles Erlebnis für unsere 30 Gäste zu kreiieren.

Erste Bewährungsprobe für die mobile Küche

Unserer Picknicker im Kornfeld / Foto von Reinhard Spunkner,

Dresden Plauen liegt am Rande des Plauenschen Grundes, einer Landschaftseinheit, die dem Stadtteil auch den Namen gibt. Der Hohe Stein ist dabei eine Aussichtshöhe, mit einem unverstellten Blick über die Stadt. Direkt von der belebten Chemnitzer Straße sind wir mit Tonnja, der mobilen Küche, in der schönsten Natur gelandet. Hier sollte am 20. Juni unser Picknick stattfinden. Recht früh waren wir vor Ort, um in Ruhe auszubauen. Noch sind alle Handgriffe neu und wir brauchen erst einmal Routine im Aufbau der Küche. Wir wussten nur, dass wir aus alten Brötchen „Brotletten“ formen wollten – alles andere haben wir auf uns zukommen lassen.

Veranstaltung mit Hygieneauflagen

Bevor wir unsere Gäste am Hohen Stein begrüßen konnten, mussten wir aufgrund der aktuellen Corona Lage ein gültiges Hygienekonzept vorlegen. Unsere letzendliche Lösung, die Teilnehmenden in kleinen Gruppen in extra für das Picknick frei „geschnittenen“ Plätzen im Feld zu verteilen, ging eigentlich auf die Auflagen zurück – sah aber am Ende sehr eindrucksvoll aus. Ungefähr 30 Menschen hatten sich angemeldet, um mitzumachen und zu essen. Gemeinsam haben wir ein 3-Gänge-Menü erarbeitet, in dem alle Facetten unserer Projekte zusammenkommen sollten.

Von Allem ein bisschen

So gab es eine Vorspeise aus gesammelten Wildkräutern, dazu Brot und Pesto von Wald und Wiese. Zur Hauptspeise haben wir einen grünen Kartoffelsalat gemacht und unsere Brotletten – an Buletten angelehnte, aus altem Brot und Gemüse gemachte Bratlinge. Super einfach und super lecker und vor allem wahnsinnig vielseitig in der Herstellung. Ein geschmackliches Highlight waren Gelees aus Rosen und Felsenbirne zum Dessert, wo wir noch vegane Pancakes gebraten haben. Zwar fehlte der direkte Austausch unserer Teilnehmer – was allerdings bei einer kleinen Kräuterwanderung nicht mehr so schlimm war.

Hauptspeise: Brotletten an Kartoffelsalat / Foto von Reinhard Spunkner,
Draussen isst es sich am Besten / Foto von Reinhard Spunkner,

Wir wollen mehr

Das gemeinsame Arbeiten hat uns wahnsinnig Spaß gemacht. Und wir haben gemerkt, wie sehr es uns gefehlt hat, wieder für andere zu kochen. Auch wir konnten seit Ende Januar kaum noch arbeiten. Umso mehr wollen wir raus. Auf die Plätze unserer Stadt, um gerettete Lebensmittel und tolle Geschmackserlebnisse unter die Menschen zu bringen. Dabei hoffen wir auf ein Wiedersehen mit unseren Mitstreiterinnen vom Palais Cafe und Essbarer Stadtteil Plauen – schon allein, weil soviel mehr Gutes entsteht, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Und natürlich hoffen wir, auch EUCH bald wieder zu sehen! Irgendwo in der Stadt.

Limonadekonzentrat aus Gundermann vom Palais Cafe /  Foto von Reinhard Spunkner,

Zur Tonne auf Achse: Abendessen in der Zwickmühle

Unsere erste öffentliche Veranstaltung dieses Jahr fand am Montag, den 27. Januar 2020, in der „Zwickmühle“ in Dresden statt. Die Zwickmühle ist ein recht neuer Nachbarschaftstreff in Dresden-Plauen, wo Raum für verschiedenartige, nonkommerzielle Angebote geschaffen wurde. Neben einem Repaircafe und Yogaunterricht findet hier außerdem jeden Montag ein nachbarschaftliches Abendessen statt. Gemeinsam sitzt man an einer langen Tafel und tauscht sich aus. Essen als verbindendes, soziales Element also – das hat ja geradezu nach uns geschrieen.

Es kann losgehen / Foto von der Zwickmühle

Kleiner Raum – große Vorbereitungen

Für unser eigenes „Montagsessen“ hatten wir ungefähr 40 Personen erwartet. Dementsprechend mussten wir früh mit den Vorbereitungen beginnen. Wie immer wollten wir ohne Fleisch und wenn möglich vegan kochen. Als Hauptspeise hatten wir uns eine vegane Moussaka ausgesucht, ein Rezept, das wir heiß und innig lieben und auch hier mit euch geteilt hatten. Statt des Hackfleisches haben wir Linsen benutzt. Schnell zubereitet und geschmackvoll war auch der Rest des Menüs.

Vorbereitung mit Liebe / Foto von der Zwickmühle

Alle an eine Tafel bringen

Aufgrund der räumlichen Situation hatten wir uns entschieden, die Teller nicht anzurichten, sondern ein Büfett aufzubauen. Wir hatten gedacht, dass die Menschen so am Besten miteinander ins Gespräch kommen könnten. Und das taten sie dann auch. Nachbarn, Fremde, jüngere und ältere Personen sollten später beim Abendessen Seite an Seite sitzen und gemeinsam essen. Doch vorher mussten wir noch alles fertig bekommen. An diesem Tag hatten wir mit Verena, Dunja und Frida gleich 3 wunderbare Helferinnen, die fleißig mit uns geschnippelt und gebrutzelt haben. Danke an Euch!

Büffet steht / Foto von der Zwickmühle

Frisch auf den Tisch

Neben der Moussaka hatten wir eine unglaublich cremige Blumenkohlsuppe gekocht, bei der natürlich der ganze Kopf Verwendung fand und nichts weggekommen ist. Denn die Blätter des Blumenkohl sind – sofern sie frisch sind – super bekömmlich und lecker. Daneben haben wir frischen Kraut- und Gurkensalat gemacht, es gab Kartoffelstampf, Brot und diverse, würzige und intensive Salsas, die mit überraschenden und großartigen Geschmackvariationen aufwarteten sowie Apfelkuchen, Mousse au Chocolat ud Arme Ritter – alles vegan natürlich. Pünktlich zum Abendessen standen die dampfenden Töpfe auf dem Tisch und die Gäste konnten kommen.

Beauty Wasser mit frischen Gurken / Foto von der Zwickmühle
Tischgesellschaft / Foto von der Zwickmühle

Und der Raum füllte sich dann sehr schnell. Ein paar wenige bekannte Gesichter, viele neue. Eine schöne Gesellschaft hatte sich hier zusammen gefunden, um gemeinsam zu essen und sich auszutauschen. Die Spenden des heutigen Abends gingen an die Zwickmühle selbst, die als noch junger Verein jede Hilfe gut gebrauchen kann. Den ungefähr 40 Gästen hat es gut geschmeckt und es gab dann noch einen regen Austausch zum Essen und einigen Rezepten. Es hat uns sehr gefreut, bei euch zu Gast gewesen zu sein, und wir wünschen euch viel Glück und gutes Gelingen in der Zwickmühle!

Zur Tonne trifft Cafe Halva – 06/02/2020

Wie jeden ersten Donnerstag im Monat kocht „Zur Tonne“ zusammen mit dem „Cafe Halva“ im Johannstädter Kulturtreff. Seit 2016 kochen Frauen aus so unterschiedlichen Ländern wie Afghanistan, Tschetschenien, Syrien, Georgien und Algerien herzhafte und süße Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern und gestalten damit den interkulturellen Begegnungsort. Dabei versteht sich das „Cafe Halva“ als Ort gelebter Integration, der vor allem durch den Austausch zwischen alten und neuen Bürger*innen der Stadt verwirklicht wird. Da die Mehrzahl der Frauen einen Fluchthintergrund hat und nur wenige einen Schulabschluss, ist für sie der Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland schwierig. Durch die Arbeit im Cafe und den Zuspruch der Besucher erfahren die Frauen zudem die angebrachte Wertschätzung für ihre Arbeit. Ein Gewinn für alle Seiten.

Kochen bringt uns zusammen / Foto von Zur Tonne

„Cafe Halva“ trifft „Zur Tonne“

Einmal im Monat gestaltet Zur Tonne einen Nachmittag mit dem Cafe Halva. Wir stellen Lebensmittel von der Tafel zur Verfügung und es wird gekocht, was eben da ist. Wir tauschen uns über verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten von diversen Lebensmitteln aus. Diese Nachmittage sind für alle Beteiligten eine große Bereicherung, zwischenmenschlich und auch auf inhaltlicher Ebene. Denn wir lernen viel voneinander. Etwa wie wir die perfekten Teigtaschen machen oder wie ein luftiger, typisch syrischer Kuchen gebacken wird. Wir freuen uns immer sehr auf diesen spannenden Austausch und das leckere Essen danach.

Birnen Granatapfel Chicoree Salat / Foto von Zur Tonne
„Regenbogen“ – Gemüse Quiche / Foto von Zur Tonne

Wir lernen voneinander

Für das Cafe Halva haben wir ein Workshopformat erarbeitet, das die Frauen da abholt, wo sie gerade stehen. Da die Frauen aus unterschiedlichen Ländern kommen, ist es uns wichtig, dass die Kommunikation niederschwellig ist. Gemeinsam mit den Frauen entdecken wir verschiedene Lebensmittel neu. Wir kochen saisonal und öfter ohne tierische Produkte. Kochen verbindet uns. Daher geht es bei uns vor allem darum, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen. Anlässe für einen Austausch zu bieten. Wenn alle Gerichte vorbereitet sind, öffnet das Cafe für den Publikumsverkehr – ein mittlerweile festes Stammpublikum, das die Kochkünste der Frauen genauso zu schätzen weiß wie wir.                                                          

vegane Birnen Tarte / Foto von Zur Tonne
Das Buffet ist eröffnet / Foto von Zur Tonne

Individuelle Beratung

Ihr plant ein Fest oder eine Veranstaltung für einen Abend oder eine ganze Woche und möchtet, dass dabei keine Lebensmittel verschwendet werden? Zur Tonne weiß, wie das geht. Wir beraten euch gern – im Voraus bei der Planung und bei der Kommunikation, im Team und nach außen, sodass es bei der Veranstaltung wirklich zu keiner unnötigen Lebensmittelverschwendung kommt.

Posted in Allgemein

Keynotes, Infostände u. v. m.

Inspirierende Vorträge sensibilisieren für das Thema Lebensmittelverschwendung und regen zu mehr Lebensmittelwertschätzung und einer klimaverträglichen Ernährung im Alltag an.

Tonnja, die mobile Fahrradküche, wird zum Kompetenzzentrum für mehr Lebensmittelwertschätzung. Ein Quiz, persönliche Gespräche und Alltagstipps zum Mitnehmen.

Ihr seid nicht in Dresden, ihr habt eine andere Idee, dann schreibt uns eine Nachricht und wir finden eine Lösung.

Kochen mit Nachhaltigkeitsprofis – 05/05/2019

Gemeinsames Essen zum Abschluss / Foto von Stefanie Nünchert

Das Impact-Hub Dresden war der perfekte Rahmen für den Abschluss eines tollen Wochenendes für 25 Absolventen eines Nachhaltigkeitsmasterstudiengang aus ganz Deutschland. Martin Gerner von der Plant for the Planet-Akademie war der Gastgeber für dieses Wochenende in und um Dresden.

Nachhaltigkeit – ein Begriff mit sächsischen Wurzeln

Sachsen stellt einen ganz besonderen Ort für die Nachhaltigkeitsexperten da. Denn eine erstmalige Verwendung des Begriffes Nachhaltigkeit in deutscher Sprache wird hier verortet. Sie geht zurück auf den, im 18. Jahrhundert, leitenden Berghauptmann des Erzgebirges, Hans Carl von Carlowitz. In seinem 1713 veröffentlichten Werk „Silvicultura oeconomica“ verwendete er den Ausdruck Nachhaltig. Damit beschrieb er einen langfristig angelegten, verantwortungsbewussten Umgangs mit einer Ressource. Während von Carlowitz vor allem die stetige Holzversorgung des kursächsischen Berg- und Hüttenwesens im Blick hatte, wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ heute breiter verstanden und schließt ganzheitliches Handeln in allen Bereichen ein.

Neuer Input für die „alten Hasen“

Zum Abschluss eines ereignisreichen Wochenendes haben sich die Teilnehmer beim gemeinsamen Kochen und Essen noch einmal ausgetauscht und die letzten Tage Revue passieren lassen. Die große und offene Küche im Impact Hub bot genug Platz für 4 Stationen, an denen wir in 2 Stunden geschnippelt, gekocht und püriert haben. Herausgekommen ist ein leckeres nachhaltiges 4-Gänge-Menü, das am langen Holztisch in großer Runde von allen sehr genossen wurde. Die Absolventen sind natürlich Profis und wissen um klimagerechte, nachhaltige Küche. Und trotzdem gelang es uns, die Gruppe mit unseren frischen, veganen Rezepten zu überraschen. Wie immer hat sich auch hier gezeigt: Kochen verbindet. Und der Austausch, der hier entsteht, ist unbezahlbar.

Spargel – Gurken Salat, Smoothie, Gazpacho / Foto von Stefanie Nünchert

Wir möchten Martin Gerner und allen Teilnehmern für ihr Vertrauen und den ersten gelungenen Workshop danken. Es hat Spaß gemacht und die Ergebnisse konnten sich sehen und schmecken lassen.

Habt ihr Lust, auch mal mit uns zu kochen, dann schreibt uns eine Mail an hallo@zur-tonne.de.

„Zur Tonne“ trifft: „Café Gemüsetorte“

Die Tonne hatte sich ausgehfein gemacht. Am Sonntag, den 12. Mai, haben wir zum ersten Mal zum gemeisamen Essen eingeladen. Die liebe Änne vom „Café Gemüsetorte“ in Dresden-Pieschen hatte Vertrauen in uns und unser Projekt und war bereit, uns für einen Nachmittag ihr kleines Café zur Verfügung zu stellen.

Wir haben Spaß bei der Arbeit / Foto von Katarina Schrul

Premiere für „Zur Tonne“

An diesem Sonntag waren wir doppelt nervös. Denn zum ersten Mal konnten wir ausprobieren, ob unsere Idee, uns für einen Nachmittag in ein Café, Bistro oder Restaurant einzumieten und dort ein Essen aus geretteten Lebensmitteln für die Nachbarschaft auszurichten, wirklich funktionieren würde. Und gleichzeitig wollten wir unseren Gästen ein leckeres Essen bereiten. Da wir zwar alle über Erfahrungen in der Gastronomie verfügen, aber Kochen nicht gelernt haben, waren wir auch ein bisschen nervös. Also haben wir uns bereits früh in der kleinen Küche der „Gemüsetorte“ versammelt, um zu schnippeln, zu kochen und planen.

„Zur Tonne“ zu Gast in der „Gemüsetorte“ / Foto von Katarina Schrul
Kartoffelauflauf und Weintrauben aus dem Ofen / Foto von Katarina Schrul
Auswahl an Bruschettas / Foto von Katarina Schrul

Neue und bekannte Gesichter

Wenn man etwas Neues wagt, weiß man eben nicht, wie es ausgehen wird. So hatten auch wir bis zum Schluss keine richtige Vorstellung davon, wer heute zur Tür hereinschauen würde. Für 40 Personen hatten wir ein buntes Kartoffelgratin, Blumenkohl aus dem Ofen, eine Spargelsuppe, Salat und verschiedene Brushettas vorbereitet. Und außerdem eine kleine Auswahl an Desserts für danach. Kaum, dass die Vorbereitungen beendet waren und die letzten Stühle draussen aufgebaut waren, fanden sich bereits die ersten Gäste in der „Gemüsetorte“ ein. Und dann ging es es ganz schnell. Im Nu waren alle Tische drinnen und draußen besetzt. Freunde, Bekannte und Menschen aus der Nachbarschaft ließen es sich schmecken.

Das Büffet ist eröffnet / Foto von Katarina Schrul
Viele hungrige Menschen / Foto von Katarina Schrul
Wir machen euch satt! / Foto von Katarina Schrul

Gelungener Auftakt

Mit unserer Kalkulation lagen wir richtig. Denn rund zwei Stunden nach Eröffnung war alles aufgegessen. Die verschiedenen Besucher:innen waren vor allem erstaunt darüber, wieviele leckere Speisen noch aus aussortierten Lebensmitteln zubereitet werden können. Obwohl Lebensmittelverschwendung für die meisten Menschen kein Fremdwort mehr ist, können sich die Wenigsten das wirkliche Ausmaß der Verschwendung vorstellen. Diese Erfahrung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Denn die Verschwendung nicht nur theoretisch zu begreifen, sondern erlebbar und genießbar zu machen, ist, was einen wirklichen Denkanstoß bewirken kann. Der erste Abend unterwegs mit „Zur Tonne“ war ein Erfolg für uns und das Projekt. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit Änne und ihrem kleinen Café.

Kochen mit FUN! – 22/05/2019

Zum diesjährigen dies academicus veranstaltete das Frauen – Umwelt – Netzwerk der Technischen Universität Dresden einen Workshoptag zum Thema „Lebensmittelverschwendung – Was können wir dagegen tun?“. Nach zwei interessanten Vortragsblöcken, in denen die Studierenden unter anderem auch einen Einblick bekamen, wie man Lebensmittel vor der Entsorgung rettet, trafen wir uns zum gemeinsamen Kochen in der Baracke des Stura.

Mitgebracht hatten wir viel frisches Gemüse und Brot von der Tafel Dresden. Mangold, frischer Spargel, Salat, Pilze, Petersilie und von Ostern übrig gebliebene Schokolade wollten verarbeitet werden. Nur wie? Und was sollte es geben? Alle Workshopteilnehmer*innen standen vor einer Herausforderung – schließlich kam nur auf den Tisch, was vorher übrig geblieben war. Rezept überflüssig. Nach kurzer Beratschlagung teilten sich die Studierenden in drei Gruppen, die jeweils Vorspeise, Hauptgericht und Dessert vorbereiten wollten. Es sollte Suppe, einen bunten Frühlingssalat, Brote mit zwei verschiedenen Aufstrichen, Pesto, und super-schokoladiges „Bananensushi“ geben.

Während des gemeinsamen Kochens hatten wir Gelegenheit, viele Gespräche über Lebensmittelverschwendung – und was man ganz individuell dagegen tun kann – zu führen. Dabei rief die Qualität der von der Tafel bereitgestellten Lebensmittel allgemeines Erstaunen aus. Fast niemand der Teilnehmer*innen hatte vorher irgendeinen Bezug zur Tafel. Dabei liegt gerade hier eine wirksame Möglichkeit, um persönlich gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen, auch die Tafeln erhalten soviel „Ware“, dass sie nicht alles weiter geben können.

Beim gemeinsamen Abendessen konnten wir alle uns noch einmal austauschen. Der Workshoptag wurde ausgewertet und persönliche Einschätzungen vorgenommen. Geschmeckt hat es uns allen sehr gut – und einige haben sich vorgenommen, das eigene Konsumverhalten einmal zu überprüfen. Geschafft, aber glücklich – unter diesem Motto ging dieser Workshop zu Ende.