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Verarbeitungssonntage – gemeinsam Lebensmittel retten – 05./12./19.09

Ihr habt sonntags nichts anderes vor, als auf der Couch zu liegen? Zu nass zum Spazieren gehen? Der Kühlschrank ist leer – und ihr wollt nicht schon wieder Pizza bestellen? Dann haben wir da etwas für euch.

Mal sehen, was wir gemeinsam zaubern / Foto von Lena Giovannazzi

Ab nächster Woche, an drei Sonntagen im September ( 05., 12., 19. ), treffen wir uns in der neuen Küche des TAFEL Dresden e.V. in der Zwickauer Straße Dresden, um dort übrig gebliebene Lebensmittel zu verarbeiten und damit zu retten. Verarbeitungssonntage eben. Gemeinsam überlegen wir, was wir aus den Überschüssen leckeres herstellen können. Wir sortieren, tauschen Rezepte aus und arbeiten mit dem, was eben da ist. Neben dem Ausprobieren und Verarbeiten ist es das Ziel dieser Nachmittage, Ehrenamtliche der Tafel bei der Vorbereitung eines Mittagessens für die Mitarbeitenden zu unterstützen. Hierfür eignet sich die neue Küche wunderbar, deren Ausbau je zur Hälfte von „Zur Tonne“ und dem Dachverband des Tafel e.V. finanziert wurde.

Wenn ihr Lust habt, euch auf diese kleine Herausforderung einzulassen, ihr über den Tellerand schauen, Tafelarbeit kennenlernen oder einfach neue Rezepte ausprobieren wollt, dann meldet euch gern für einen oder mehrere Verarbeitungssonntage eurer Wahl an. Schreibt uns dafür eine Nachricht an hallo@zur-tonne.de. Eine Veranstaltung wird ca. 5 Stunden dauern und unter Einhaltung der gängigen Hygieneauflagen stattfinden. Ihr müsst nichts mitbringen. Wir freuen uns auf euch und eure Ideen.

Kitchen Talks. Lokale Akteur:innen im Austausch – 04/09/2021

Übers Essen reden macht hungrig. Beim Blick auf das gegenwärtige Ernährungssystem vergeht einem der Appetit jedoch schnell wieder – Massenproduktion, Monokulturen, Tierleid, Exporte, die lokale Märkte und Existenzen zerstören, Klimabelastung, Hunger und Fettleibigkeit. Da gibt es so einigen Veränderungsbedarf – regionaler, lokaler, gesünder, nachhaltiger soll es bitte sein. Doch wo setzen wir dabei überhaupt an? Am besten auf dem eigenen Teller.

Lasst uns zusammen quatschen. Das Bild ist das Kampagnenbild von Weiterdenken.

Das Thema nachhaltige Ernährung steht zunehmend im Fokus und damit auch die lokalen Lebensmittel: Erdbeeren von hier sind süßer als “frisch” Importierte aus Spanien. Aufstriche oder Marmeladen aus der eigenen Stadt liefern die kleine Extra-Portion Glück. Und das Gemüse von einem Hof aus der Umgebung lässt das Gefühl von der Machbarkeit einer Ernährungswende aufkommen. Engagierte Menschen in Anbau, Verarbeitung und Gastronomie nähren die Hoffnung, dass es vielleicht doch gelingen kann. Aber wie rentiert sich das Leben im Namen einer nachhaltigeren Ernährung? Ist die eigene Versorgung gesichert, wenn der eigene kulinarische Werdegang angestrebt wird?

Mit den »KitchenTalks« schafft die Heinrich Böll Stiftung Sachsen eine Plattform, die sich mit dem Erzeugen, Verarbeiten, Anbieten und Zubereiten von lokalen Lebensmitteln beschäftigt. Und wo könnte dieses Format stattfinden? Im anregenden Ambiente der Offenen Küche Koko in Dresden-Pieschen, umgeben von all den Gehölzen der Alten Gärtnerei, trifft hier mitten in der Stadt Lebensmittelerzeugung auf Anbau. Vier Kitchen Talks finden in diesem Rahmen 2021 statt. Am 04. September sprechen wir über Lebensmittelverschwendung und wie sich Kreisläufe schließen lassen. Kommt vorbei, lasst uns miteinander reden und neue Ideen spinnen. Von 16 – 19 Uhr sind wir mit weiteren Akteur:innen aus Dresden vor Ort.

Das komplette Programm findet ihr hier.

Zur Tonne trifft ARK Dresden – 09.-12.07.2021

Sieben europäische Produktionshäuser, Festivals und öffentliche Einrichtungen in Athen, Dresden, Mülheim an der Ruhr, Porto, Straßburg, Utrecht und Warschau haben vor zwei Jahren gemeinsam das Projekt „Moving Borders“ gestartet: Jeder Partner entwickelte in seiner Stadt eine Version des künstlerischen Konzeptes „ARK” des britischen Kollektivs Quarantine – angepasst an die lokalen Begebenheiten und gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Mit „ARK Dresden – Arche für unterschätztes Wissen” entsteht am Elbufer und auf der Personenfähre „Johanna” ein Ort für Begegnungen, Austausch und interessante Erkenntnisse. Dresdner Bürger:innen und lokale Künstler:innen teilen, präsentieren und retten individuelles Wissen, Kenntnisse und Erfahrungen, die im Laufe der Zeit und aufgrund gesellschaftlicher Veränderung nicht verloren gehen sollen.

Mit „Zur Tonne“ sind wir Freitag und Montag auf der Arche des unterschätzten Wissens dabei. Während wir zum Wochenausklang nur für das leibliche Wohle der Künstler:innen sorgen, werden wir am Montag ebenfalls zu Vermittlerinnen zu bewahrenden Wissens. Denn gemeinsam mit „Tonnja“ werden wir gerettete Lebensmittel verarbeiten. Dabei unterstützen uns die Besucher:innen des Montagscafes, das an diesem Montag im Rahmen von ARK Dresden an der Elbe stattfinden wird. Neben dem gemeinsamen Zubereiten und Essen gibt es Musik, Kunst und die Möglichkeit für jede Menge Austausch.

Das ganze Programm findet ihr hier. Am Montag, den 12. Juli, könnt ihr ab 17 Uhr mit uns schnippeln, quatschen und essen. Kommt vorbei, wir freuen uns.

Auf Achse: Tour der Utopien 03/07/2021

Aus der Not eine tolle Idee entstehen lassen. Das Team des Umundu Festivals weiß jedenfalls genau, wie das geht. Denn bereits letztes Jahr wurde aus dem jährlichen Markt der Möglichkeiten die Tour der Utopien. Statt über das Gelände des Riesa Efau zu spazieren und die zahlreichen Initiativen und Menschen kennenzulernen, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, schwangen sich die Besuchenden aufs Rad. Und konnten in kleinen wie großen Touren Orte gelebter Utopien in Dresden ansteuern.

Auch wir sind wieder dabei

Auch wir waren mit „Tonnja“ dabei und haben kleine Snacks aus geretteten Lebensmitteln zubereitet. Obwohl stetig sinkende Inzidenzzahlen momentan wieder einiges möglich machen, bleibt es auch dieses Jahr bei der Fahrradtour. Auch weil nicht wenige am gemeinschaftlichen Fahren und Erleben unterschiedlicher Ort der Stadt Gefallen gefunden haben. Wenn das Wetter noch mitspielt, steht einem tollen, utopischen Tag nichts im Weg. Anders als im letzten Jahr werden wir nicht im Hechtgrün, sondern im Zentralwerk mit Tonnja auf euch warten. Und während ihr euch an kleinen Köstlichkeiten stärkt, kommen wir vielleicht noch ins Gespräch, lassen den Tag gemeinsam ausklingen und spinnen uns ganz eigenen Utopien.

Wer Lust hat, an der Tour teilzunehmen, kann sich hier anmelden. Hier habt die Wahl zwischen einer großen und kleinen Tour. Egal wie ihr euch entscheidet, wir hoffen euch am Samstag zu sehen.

Onlineformat am 09. Mai 2021 zur Lebensmittelverschwendung bei der digitalen Woche des guten Lebens

Einige haben es sicher bereits befürchtet. Wir finden es sehr schade, aber tatsächlich kann die seit Langem geplante „Woche des guten Lebens“ nicht wie vorgesehen stattfinden. Das bedauern wir nicht nur, weil wir mit unserer Küche Tonnja auch vor Ort sein wollten. Sondern auch und vor allem wegen der vielen Arbeit, Liebe und Zeit, die von allen Beteiligten in dieses Projekt gesteckt wurden. So sehr wir auf eine Neuauflage hoffen, wissen wir doch, dass es schwer sein wird, die gleichen Kräfte noch einmal zu mobilisieren. Wir stehen auf jeden Fall bereit, wenn es soweit ist. Um die WDGL jedoch nicht ganz ausfallen zu lassen, haben die Organisator:innen in Windeseile ein digitales Programm auf die Beine gestellt.

Eine ganze Woche lang stehen Fragen zu der nachhaltigen Stadt der Zukunft im Mittelpunkt. Um diese Themen drehen sich die digitalen Vorträge und Workshops vieler beteiligter Dresdner Organisationen und Initiativen. Wir von Zur Tonne sind dort auch dabei. Am Sonntag, den 09. Mai 2021, könnt ihr mit uns und Foodsharing Dresden über Lebensmittelrettung und alles, was euch um das Thema herum interessiert, sprechen. Keine Voranmeldung nötig. Schaut vorbei, lasst uns ins Gespräch kommen und austauschen. Und unsere eigene Woche des guten Lebens feiern.

Hier findet ihr alle digitalen Formate in der Übersicht.

#retteLebensmittel mit foodsharing am 2. Mai 2021

Auf den „Tag der Arbeit“ folgt am 2. Mai der internationale Tag der Lebensmittelverschwendung. Denn ähnlich wie beim Equal Pay Day werden alle bis zu diesem Tag produzierten Lebensmittel für umsonst produziert. Genauer: für die Tonne. So landen rein rechnerisch weltweit ein Drittel der Lebensmittel in der Tonne. Diese immense Verschwendung von Ressourcen ist nicht nur an sich ein Skandal. Sondern in Zeiten des Klimawandels und der Verknappung von Gütern auch ein zunehmendes, ethisches Problem.

#RetteLebensmittel: Unser gemeinsames Motto am 2.Mai

Unklare Datenlage verhindert konkrete Maßnahmen

Obwohl es seit Jahren auf der politischen Agenda steht, die Lebensmittelverschwendung in Deutschland und in der EU bis 2030 zu halbieren, gibt es bisher keine einheitlichen Daten über das „wirkliche Ausmaß“ der weggeworfenen Lebensmittel in Deutschland. Verschiedene Studien – z.B. des WWF oder des Thünen Institut (beauftragt von der Bundesregierung) – kommen für 2015 zu verschiedenen Ergebnissen: 12 bzw. 18 Millionen Tonnen. Das liegt vor allem daran, dass es keine einheitlichen Methoden zur Dokumentation der Verschwendung gibt. Dies ist aber unerlässlich, um belastbare Zahlen zu generieren, Transparenz zu schaffen und zukünftige Maßnahmen zu bewerten.

Am 11. Mär 2021 gab das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bekannt, dass es für die Umsetzung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung (2019-2023) zwölf Millionen Euro zur Verfügung stellen will. Damit sollen umfangreiche, gesamtgesellschaftliche Prozesse angestoßen und wirksame Maßnahmen – über alle fünf Sektoren der Lebensmittelversorgungskette (Produktion, Verarbeitung, Handeln, Außer-Haus-Verpflegung und Privathaushalte) hinweg – umgesetzt werden. Das klingt gut, ist aber nicht genug! Denn es bedarf regionaler Strategien für Städte und Gemeinden, eines gesetzlichen Wegwerfstopps für Supermärkte und einer Überarbeitung des Mindesthaltbarkeitsdatums sowie finanzieller Unterstützung für Vereine und Initiativen zur Durchführung von Bildungs- und Informationsarbeit.

Aktion zum Tag der Lebensmittelverschwendung

Eigentlich wollten wir von Zur Tonne mit Unterstützung mit Foodsharing Dresden die Woche des guten Lebens nutzen, um in der Neustadt mit einem mobilen Fairteiler* und Informationsmaterialien auf das Thema aufmerksam zu machen. Aufgrund der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen wurde die WdgL aber abgesagt. Daher planen wir nun gemeinsam für den 2. Mai 2021 mit abwaschbarer Straßenkreide und auf Transparenten die Botschaften (u.a. „Essen ist politisch“, „Wegwerfstopp für Supermärkte“, „Verwenden statt Verschwenden“) auf Gehwege und Plätze Dresdens zu schreiben oder auf Transparenten aus Fenstern von Privatwohnungen zu hängen.

Fotos der Ergebnisse werden unter dem Hashtag #retteLebensmittel in den Sozialen Medien geteilt. „Foodsharing Deutschland“ hat Lebensmittelretter*innen bundesweit zum Mitmachen aufgerufen. Schließt euch an, macht mit, und lasst uns so dafür sorgen, dass wichtige Themen trotz Corona weiterhin sichtbar und im Gespräch bleiben. Welcher Tag eignet sich dafür besser als der internationale Tag der Lebensmittelverschwendung.

*So heißen die Regale und Kühlschränke, die foodsharing aufstellt, um Lebensmittel zu verteilen.

„Tonnja“ bei der Woche des guten Lebens – 2. bis 9./5./2021

Nachdem die lange geplante Woche des guten Lebens letztes Jahr bedingt durch die Corona Krise abgesagt werden musste, findet das Verkehrsexperiment dieses Jahr statt. Wir unterstützen das Zukunftsstadtprojekt und freuen uns auf eine verkehrsfreie Woche in der Dresdner Neustadt. Denn das Team der WdgL träumt nach Vorbild Barcelonas, Hamburgs oder vieler weiterer Kommunen von Innenstadtbereichen, in denen nicht Autos, sondern Bewohner:innen die Straßen und Plätze besetzen.

Keine Autos in den Straßen

Die Straßen den Bewohnern

Im Mai 2021 wird die Äußere Neustadt ein Ort des gemeinschaftlichen Miteinanders – und des nachhaltigen Lebens. Dann prägen Menschen und nicht Autos das Stadtbild, das Leben findet zunehmend auf der Straße statt. Auf dem Martin-Luther-Platz und der Louisenstraße erproben Kinder ungestört ihre Skateboards, während Erwachsene sich beim Tischtennis oder Basteln an ihren Fahrrädern begegnen. Wo früher Autos parkten, befinden sich jetzt Gemeinschaftsbeete, Schachtische oder ein Büchertauschregal.

Jemand verkauft Kaffee vom Lastenrad aus. Rollstuhlfahrer*innen und Eltern mit Kinderwagen haben ausreichend Platz. Menschen begegnen sich vor den Geschäften, bleiben stehen und kommen ins Gespräch. Überall ist etwas los. Mobile Hochbeete und Sitzmöglichkeiten sind überall im Viertel zu finden – ebenso wie zahlreiche Angebote nachhaltiger und platzsparender Mobilität wie Lastenräder und Leihfahrräder. Und die Neustädter*innen wünschen sich ein solches Stadtviertel bald nicht mehr nur für eine Woche. So die Vision des Teams der Woche des guten Lebens. Dabei ist das Projekt, an dem wir mit unserer mobilen Küche „Tonnja“ schon im letzten Jahr hätten teilnehmen sollen, heiß diskutiert worden. Sicher, ein solches Experiment kann einschüchtern und Fragen aufwerfen. Wohin mit den Autos, was ist mit Lieferverkehr oder Taxis? Vielleicht ist 2021, ein Jahr inmitten der Corona-Krise, der richtige Zeitpunkt um anzugehen, was längst überfällig ist. Vielleicht bedarf es gerade jetzt ein paar mutiger, neuer Ideen und endlich einer Vorstellung von der Zukunft. Wir freuen uns jedenfalls darauf. Besucht uns mit unserer mobilen Küche. Wo wir genau sein werden, geben wir unmittelbar davor Bescheid.

Sozialbus meets „Zur Tonne“ – 29/10/2020

Besucher:innen des Sozialbus bei der Essensausgabe im September

Nachdem wir im September nach langer Zeit endlich wieder mit dem Sozialbus in der Stadt unterwegs waren, beschlossen wir, bis zum nächsten Termin nicht so lange zu warten. Der Bus ist ein Projekt der Dresdner Treberhilfe, die sich vor allem um junge Menschen in schwierigen Lebenslagen bemüht. Somit ist er eine mobile Anlaufstelle, die sich vor allem an jene Menschen richtet, die von Heimat oder Wohnungslosigkeit bedroht sind. Als Erstversorgungsstelle gibt es hier Suppe, Schlafsäcke, Hygieneartikel und Kleidung. Da die Annahme von Hilfe bei vielen Menschen mit Scham verbunden ist, dient der Bus auch als „Eisbrecher“ – denn es gibt keine Schwelle, die überschritten werden muss. Gut sichtbar steht er einmal in der Woche im Stadtzentrum und ist Anlaufpunkt für Jede:n, der Halt und Unterstützung benötigt.

Winterschlaf für Tonnja

Der Termin Ende Oktober wird für uns wahrscheinlich der Letzte mit unserer mobilen Küche Tonnja für dieses Jahr sein. Wir wollen sie gebührend verabschieden, bevor sie für den Winter in der Garage stehen muss und freuen uns auf Alle, die mit uns feiern. Ab 17 Uhr sind wir auf der Wallstraße zu finden, weitere Informationen findet ihr hier.

Zur Tonne kocht: Prohliser Mittagstisch – 20/10/2020

Bereits zum dritten Mal kochen wir an diesem Dienstag wieder Mittagessen in Prohlis. In Zusammenarbeit mit der Pfarrerin der evangelisch – lutherischen Kirchgemeinde, Frau Reinköster, planen wir bereits seit Anfang des Jahres einen Mittagstisch in Prohlis. Obwohl der Start durch den Ausbruch der Coronapandemie zunächst verschoben wurde, war die Idee nie weg. Daher freut es uns besonders, dass wir, nachdem ein Hygienekonzept erarbeitet wurde, nun offiziell ab Oktober zum Prohliser Mittagstisch einladen können.

Vom Prohliser Frühstück zum Mittagstisch

Seit fast zwanzig Jahren gibt es das Prohliser Frühstück. In einem Kellerraum der Gemeinde haben hier finanziell benachteiligte Menschen gemeinsam gefrühstückt. Es ist eine feste Institution und wichtiger Treffpunkt im Stadtteil. Umso schwieriger, dass das Frühstück aufgrund der aktuellen Lage nicht wie gewohnt stattfinden kann. Für viele Besuchende erschwert der Ausfall des Picknicks ihre oft schon ohnehin schwierige Lage. Zudem diente das Frühstück als wichtiger Ort des Zusammenkommens und Austauschs. Um die Menschen zu unterstützen und aufzufangen, war Frau Reinköster daher hinter der Umsetzung des Mittagstisches stets treibende Kraft.

Gemeinschaftliches Essen in der Gemeinde

Im Oktober ist es endlich soweit. An vier Dienstagen im Monat kochen wir mit Lebensmitteln der Tafel. Wie immer nehmen wir, was übrig ist, und verarbeiten Alles zu leckeren Gerichten. Dabei arbeiten wir im Team mit Helfer:Innen aus der Gemeinde, die ihre Gäste bereits durch das Frühstück kennen. Wir planen zunächst 30 Mahlzeiten – und würden uns freuen, wenn unsere Idee im Stadtviertel genauso gut angenommen werden würde wie das Frühstück. So hoffen wir, einen Beitrag zu leisten für einen Ort des Miteinanders, in dem gutes, gesundes Essen für alle ermöglicht wird.

Auf Achse: Zur Tonne auf dem Lingnermarkt – 16/10/2020

Der Lingnermarkt ist Dresdens größter Wochenmarkt. Direkt vor dem Hygienemuseum gelegen, kommen hier jeden Freitag die unterschiedlichsten Menschen zusammen, um einzukaufen, Kaffee zu trinken oder einfach nur zu schlendern. Dabei ist der Markt nicht nur wichtiger Treffpunkt, sondern auch Schnittstelle zwischen Verbrauchern und Produzenten – die sich hier begegnen und miteinander in Austausch kommen können. Etwas, das im Supermarkt eben nicht möglich ist.

Frisches Gemüse vom Wochenmarkt – und dazu ein Gespräch mit dem Produzenten / © Daniel Heine

Am Freitag, den 16. Oktober, mischen wir uns mit Tonnja, der mobilen Küche, unter die Händler:Innen. Wir nehmen ihnen ab, was übrig bleibt. Ob Möhrengrün, Blumenkohlblätter oder Verschnitt – getreu unserem Motto „Lebensmittel lieben uns“ verwerten wir Alles und zaubern leckere Kleinigkeiten aus vermeintlichen Resten. Was es genau geben wird, ist dementsprechend noch nicht sicher. Was wir allerdings schon wissen: Ob Suppe, Pesto oder Brot: Unsere Kreationen könnt Ihr an diesem Tag in einem kleinen Weckgläschen mit nach Hause nehmen und ganz entspannt geniessen.

Premiere für uns

Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, mit Tonnja auf dem Lingnermarkt stehen zu können. Seit Anfang des Sommers sind wir unterwegs, um viele verschiedene Menschen zu erreichen und für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Als einer von 160 Marktständen wollen wir allerdings keine Konkurrenz für dortige Gastronomen sein. Sondern zeigen, was möglich ist – und wieviel wir noch aus den Dingen herausholen können, die oft im Müll landen – um damit einen Beitrag gegen Verschwendung und für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln zu setzen. Ab 8 Uhr sind wir da – und bleiben, bis alles verarbeitet ist. Kommt auf einen Kaffee vorbei und nehmt euch ein Weckglas mit. Und vielleicht schließt ihr gleich daran einen Besuch in der aktuellen „Future Food“ Ausstellung an.