Tag 24 Dresden – 17. 10. 2020
Von Caroline Staude
Dresden – Auf dem Lingnermarkt in Dresden gab es Freitag Essen aus Müll! Wobei, so richtiger Abfall waren die Zutaten in der mobilen Küche „Tonnja“ eigentlich nicht. Denn die Macher nutzten dafür zum Beispiel Möhrengrün und Kartoffelschalen, die sie von anderen Standbetreibern bekommen hatten.
„Diese Reste würden sonst in der Tonne landen“, sagt Stefanie Nünchert (36) vom Projekt „Zur Tonne“. Sie und ihre Mitstreiterinnen haben den Marktstand organisiert, die Marktgilde hat sich dafür eingesetzt, dass sie auf dem Lingnermarkt dabei sein können.
„Wir wollen die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren und dazu beitragen, dass die Wertschätzung von Lebensmitteln steigt.“ Denn in Deutschland werden pro Sekunde 313 kg Lebensmittel weggeworfen, ein großer Teil davon in privaten Haushalten. „Dabei ließe sich das gerade hier gut vermeiden, man muss nur wissen, dass man eben auch aus Kohlrabiblättern etwas Essbares zaubern kann.“ Ob Gemüsebrühe oder leckeres Pesto – mit dem vermeintlichen Abfall lässt sich noch viel anfangen. Antje Bajer (53) und ihre Mutter Gisela (80) verkosteten das Mohrengrün-Pesto.
„Es werden meist nur große Abpackungen von Lebensmitteln verkauft, für kleinere Haushalte ist das schwierig. Da landet dann oft etwas im Müll, was nicht verbraucht werden kann.“ Von der Aktion „Zur Tonne“ sind sie begeistert. Gefördert wird das Projekt aktuell noch durch die Stadt.