Jedes Lebensmittel ist in seiner Haltbarkeit eingeschränkt. Während Obst und Gemüse jedoch höchstens an Frische verlieren oder unter falschen Lagerbedingungen verschimmeln oder überreif werden, verhält es sich bei verarbeiteten Lebensmitteln ganz anders. Denn diese sind oft abhängig von einer optimalen Kühlung und davon, zeitnah verbraucht zu werden.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)
Deshalb ist auf vielen Produkten das sogenannte Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angegeben. Allerdings handelt es sich bei den aufgeprägten Zahlen des MHD nicht um ein Ablauf- oder Wegwerfdatum. Denn sie zeigen lediglich an, wie lange ein Produkt mindestens seine – durch den Hersteller garantierten – typischen Eigenschaften behält, etwa in Farbe, Konsistenz und Geruch. Meistens sind Produkte daher auch nach Überschreiten des Datums noch lange genießbar – oftmals sogar noch Monate über das eigentliche MHD hinaus. Dabei gilt grundsätzlich: Was gut schmeckt, gut riecht und gut aussieht, ist es in aller auch Regel noch. Mehr als die Hälfte der Verschwendung zu Hause würde vermieden werden, wenn wir unseren Sinnen vertrauen und riechen oder probieren würden, anstatt uns blind am MHD zu orientieren.
Das Verbrauchsdatum
Anders sieht es beim Verbrauchsdatum aus. Dieses unterscheidet sich vom MHD durch die Kennzeichnung „Zu verbrauchen bis“ und befindet sich auf leicht verderblichen Produkten wie rohem Fisch, Hackfleisch oder Frischgeflügel. Ist das Verbrauchsdatum überschritten, sollte das Produkt nicht mehr verzehrt werden – es gehört dann wirklich in die Tonne. Denn ein überschrittenes Verbrauchsdatum ist eine Gefahr für unsere Gesundheit und bedeutet das Ende der Haltbarkeit. Um unnötige Verschwendung zu vermeiden, sollten wir daher mit Produkten mit Verbrauchsdatum besonders sorgsam umgehen und diese wirklich zeitnah verwenden.
Um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, fordert die Tafel Deutschland noch klarere Signale und konkrete Schritte von der Politik im Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf allen relevanten Stufen der Wertschöpfungskette.