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Informieren (Bücher, Podcasts, Filme) zum Thema

Neben den zahlreichen Initiativen und Projekten, die sich deutschlandweit der Lebensmittelwertschätzung widmen, können wir uns vielfältigst zum Thema weiterbilden. Denn Podcasts, Filme, Bücher, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und jeweils verschiedene Schwerpunkte beleuchten, gibt es zu Haufe. Deshalb haben wir hier eine kleine Auswahl für euch aufbereitet. Zum Weiterhören, Lesen und Sehen.

Generell zur Wieder-/ Verwertung von Lebensmitteln

Das Prinzip von Regrowing Food – zu nutzen machen, dass Lebensmittel nachwachsen

Sophia Hoffmann ist sozusagen die Patentante der Zero Waste Bewegung. Das heißt, dass in der Küche nichts verschwendet werden soll. Mittlerweile hat sie mehrere Bücher herausgebracht, in denen sie Rezepte, Ideen und neue Ansätze zur Müllvermeidung und gegen Verschwendung teilt.

Die Leaf to Root-(vom Blatt bis zur Wurzel)-Bewegung stellt ein bisschen das vegetarische Gegenstück zu Nose-to-tail (von der Nasenspitze bis zum Schwanz) dar. Denn bei Leaf to Root geht es nicht um die restlose Verwertung des Tieres, sondern der Pflanze, weil mehrheitlich wirklich alles gegessen werden kann, was achtlos im Müll landet. So hofft Leaf to Root, einen Kreislauf der unnötigen Verschwendung zu schließen.

Regrowing Food ist ein Prinzip, das auf die Minimierung von Verschwendung abzielt. So sollen Teile von Pflanzen, wie etwa Wurzeln und Stengel, nicht weggeworfen werden. Stattdessen kann man sie beispielsweise ins Wasser stellen, damit sie wieder weiter wachsen und somit erneut genutzt werden können.

Bücher

Wirf mich nicht weg – Das Lebensmittelsparbuch

Es gibt eine riesige Auswahl an Büchern zu Nachhaltigkeit, Zero Waste und Ernährung generell. Unsere Empfehlungen, auch zum Thema Klimagerechtigkeit, die vielleicht etwas weniger wissenschaftlich, dafür gut lesbar daherkommen, findet ihr hier:

Filme

Taste the Waste von 2011

Und wie bei Büchern gibt es auch eine große Auswahl an Filmen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Je nachdem, welcher Schwerpunkt euch interessiert, gibt es Filme zur Fleischindustrie, Klimawandel, Ausbeutung von Ressourcen und Lebensmittelverschwendung generell. Daher stellen die hier aufgelisteten Werke nur eine kleine Auswahl dar:

Podcasts (bei Itunes/Spotify/Podcast App)

The Food Chain – ein englischsprachiger Podcast

Ja, wir lieben Podcasts. Denn sie sind eine tolle Möglichkeit, unterwegs oder beim Sport unser Lieblingsprogramm immer auf dem Ohr zu haben. In den letzten Jahren hat sich viel getan in der Podcastlandschaft. Und mittlerweile gibt es für jedes Thema auch den passenden Podcast. Zur Lebensmittelproduktion und generell zu einem nachhaltigen Leben haben wir hier eine kleine Auswahl für euch getroffen:

Viel Spaß beim Schauen, Lesen und Hören!

Posted in Allgemein

Aktiv werden gegen Verschwendung

Eine gute Nachricht für alle, die jetzt Lust haben, selbst aktiv zu werden: Wir sind mit „Zur Tonne“ natürlich nicht die Einzigen, die sich mit Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung auseinander setzen. Denn deutschlandweit und auch in Dresden gibt es unzählige tolle Projekte, Vereine und Initiativen, die sich für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln einsetzen – und sich über Unterstützung freuen.

Initiativen für Lebensmittelrettung in Dresden

Auf Foodsharing registrieren und lokal Lebensmittel retten

Des Weiteren haben wir in der Stadt auch die Möglichkeit, alternativ zu konsumieren. Das heißt verpackungsfrei, in der Verbrauchergemeinschaft oder in den solidarischen Landwirtschaften. Eine komplette Übersicht, auch zu Second Hand Läden, gibt es beim nachhaltigen Stadtplan Dresden.

Mundraub, der Stadtplan zu essbarem öffentlichen Stadtgrün

Alternativ konsumieren

Wie gesagt, wir sind nicht die Einzigen, die sich dem Thema Verschwendung von Lebensmitteln widmen. Daher lohnt sich ein Blick über den Tellerand hinaus auf jeden Fall. Und dient vielleicht zur Inspiration für eigene Projekte. Und außerdem zum ganz persönlichen Weitermachen.

Initiativen, die sich deutschlandweit gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen

The Good Food aus Köln, Liebe auf den zweiten Blick
  • Restlos glücklich e.V.: Der Berliner Verein, der mit aussortierten Lebensmitteln kocht und vor allem Bildungsarbeit betreibt. www.restlos-gluecklich.berlin
  • The Good Food: Ein kleines Geschäft in Köln, wo vom Feld nachgeerntete Lebensmittel gegen Spende angeboten werden. www.goodfood-koeln.de
  • Foodsharing: Die Plattform, über die Lebensmittel vom Handel oder Privatpersonen abgegeben werden können. www.foodsharing.de
  • Sirplus: Das Start-up Sirplus hat vier Supermärkte in Berlin eröffnet, in denen nur Lebensmittel verkauft werden, die andernfalls im Müll gelandet wären. www.sirplus.de

Viel Spaß beim Schauen, Kennenkernen und vielleicht auch beim Ausprobieren.

Ernährung umstellen

Nein, Vegetarier sind weder die besseren Menschen, noch retten sie allein das Klima. Allerdings ist mittlerweile klar, dass eine (mehrheitlich) pflanzliche Ernährung nicht nur gesünder, sondern auch umweltfreundlicher ist. Denn alles, was wir essen, hat Auswirkungen auf die Umwelt. So lassen sich beispielsweise 20% der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase direkt auf unsere Ernährung zurück führen

Klimafreundlich essen

Die eigene Ernährung umzustellen, ist eine tolle Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und etwas für die Umwelt zu tun. Ob vegan, vegetarisch oder erstmal einfach weniger Fleisch – wichtig ist, überhaupt die eigenen Essgewohnheiten zu reflektieren. Und da haben wir viel zu tun. Denn meistens essen wir, worauf wir eben Lust haben und was uns schmeckt. Das führt zum einen zu einer sehr einseitigen Ernährung und zum anderen, dass wir nicht darauf achten, welche Lebensmittel eigentlich gerade Saison haben oder woher sie stammen. Durch unsere Lust auf Erdbeeren im Winter oder südamerikanische Avocados werden ebenfalls immense Treibhausgase ausgestoßen. Es geht also nicht immer um Fleisch. Sondern um eine ausgewogene, saisonale und möglichst regionale Ernährung.

Der Utopia Saisonkalender, hier zum Download oder bestellen

Geniessen, was regional wächst

Am einfachsten lässt sich eine solche Ernährung mithilfe eines Saisonkalenders veranschaulichen. Dieser zeigt uns genau an, welches Gemüse wann geerntet werden kann. Und das kann uns manchmal ganz schön überraschen.

Denn anders als im Supermarkt, wo die meisten Produkte immer zur Verfügung stehen, sind heimische Gemüsesorten nur wenige Monate vorrätig. So wachsen Paprika und Tomaten nur höchstens drei Monate, und auch im Sommer. Was eigentlich logisch ist, vergessen viele von uns anhand des permanenten Überangebotes in den Läden. Dabei lohnt es sich, einen genaueren Blick auf heimische Sorten zu werfen, die lecker und oft günstig sind. Und ja, saisonal zu essen bedeutet, auf bestimmte Produkte zu verzichten. Klimagerecht zu essen bedeutet, weniger Fleisch zu essen.

Realistische Ziele setzen

Und wenn ich gerne Avocadotoast und Salamipizza esse? Ja, dann ist das halt so. Es braucht Zeit, Gewohnheiten zu ändern und aufzugeben, was wir eigentlich gerne mögen. Jedes Nachdenken, jedes Abwägen ist daher viel wert. Seien wir nicht zu hart mit uns, wenn es uns vielleicht schwer fällt, uns umzustellen. Und manchmal können wir es auch gar nicht so einfach, wenn uns nämlich die finanziellen Mittel fehlen, um BIO-Produkte oder nur saisonal einzukaufen. Eine nachhaltige Ernährung sollte daher unserer Meinung nach weder Mittel einer Selbstoptimierung noch mit andauernden Schuldgefühlen verbunden sein. Die meisten Menschen, die wir in den letzten Jahren getroffen haben, versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Bestes. Versuchen, beispielsweise ihren Fleischkonsum zu reduzieren, kochen wieder mehr selbst, sprechen darüber. Alles, um das Thema sichtbarer zu machen.

Also, es ist nicht einfach. Ja. Aber jeder kleine Schritt zählt. Denn was bringt uns ein Sprung, wenn wir danach nicht sicher stehen.

Lebensmittel haltbar machen

Wenn der Kühlschrank platzt, obwohl ihr eigentlich gut geplant habt, oder der Kohl im Garten wächst – kein Problem. Denn die meisten Lebensmittel können ohne große Probleme haltbar gemacht werden. Mittels Einfrieren, Einlegen oder Fermentieren bewahren wir, was wir zuviel haben, vor der Tonne. Ob frisch aus dem Garten geerntet oder einfach übrig geblieben.

Sauerkraut einfach selber machen. Das Rezept gibt es hier.

Einfrieren

Die einfachste Methode, Frisches haltbar zu machen, ist das Einfrieren, denn bei niedrigen Temperaturen können sich Mikroorganismen nicht so schnell vermehren. Damit das Einfrieren gelingt und Lebensmittel ihr Aroma nicht verlieren, gilt es zu beachten, die Kühlkette nicht zu unterbrechen und auf Hygiene zu achten. Denn auch tiefgefrorene Bakterien werden nach dem Auftauen wieder aktiv. Viele Gemüse – und Obstsorten lassen sich problemlos einfrieren. Am besten frieren wir alles portionsweise ein – dann können wir es nachher auch so wieder auftauen. Dafür das Gemüse vorher schneiden und gut putzen. Damit unsere Lebensmittel keine Schäden nehmen, sollten sie in Gefriertüten, Dosen oder anderen geeigneten Verpackungen eingefroren und mit Inhalt und Datum beschriftet werden.

So dass auch wirklich nichts weg kommt, kann einmal Eingefrorenes nach dem Auftauen auch ohne Probleme noch einmal eingefroren werden – es sei denn, es handelt sich um Fleisch. Und für alle, die es genau wissen wollen, stellt das Bundeszentrum für Ernährung eine ausführliche Broschüre im PDF-Format zur Lagerdauer von Eingefrorenem zur Verfügung.

Einkochen, Einlegen, Trocknen, Fermentieren

Vogelbeerenchutney einkochen, Rezept gibt es hier

Die Methoden zum Haltbarmachen von Lebensmitteln sind so zahlreich wie verschieden im Aufwand. Neben dem Einfrieren setzen wir auf Fermentieren, Einmachen, Trocknen oder auch Einlegen. Was irgendwie nach Omas Küche klingt, liegt momentan total im Trend. Wahrscheinlich auch durch die Zeit, die viele von uns bedingt durch die Corona-Pandemie zu Hause verbringen. Lebensmitttel, die so haltbar gemacht und trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden, sind bis zu einem Jahr haltbar. Wichtig ist, dass wir frisch Eingemachtes beschriften und mit einem Datum versehen. Egal für welche Methode ihr euch entscheidet, wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren.

Reste lecker verwerten

Die Nudeln von gestern, Salatreste von der Party und der angebrochene Joghurt. Und während der Kühlschrank überquillt, bestellen wir heute Pizza, weil wir keine Zeit haben – und Lust auf was Anderes. Es sind diese Reste, die dann oft im Müll landen – und einen Großteil der verschwendeten Lebenmittel in Deutschland ausmachen. Das muss nicht sein. Denn mit diesen Lebensmitteln können wir etwas Tolles, Leckeres kochen. Resteküche macht Spaß und wir probieren dadurch ständig Neues aus.

Wenn etwas übrig bleibt werfen wir es nicht weg

Gute Planung ist die halbe Miete

Reste lassen sich eigentlich gut vermeiden. Zum einen durch gute Planung. Diese hilft beim gezielten Einkaufen, verringert Reste und schont den Geldbeutel. Am einfachsten ist es, im Vorraus einen festen Speiseplan für die Woche zu erstellen. Das macht es einfacher zu überlegen, wie viel du von welchem Lebensmittel benötigst und wie lange das Eingekaufte haltbar ist. Außerdem hilft es, wenn du aus einer Zutat mehrere Gerichte zubereiten kannst. Gefüllte Pilze, Pilzpfanne, Linsen – Pilzsalat – je mehr Zutaten sich auf deinem Speiseplan überschneiden, desto besser. So hast du Abwechslung auf deinem Teller und auch größere Mengen an Lebensmitteln lassen sich schnell verbrauchen. Denn, wie wir alle wissen, gibt es manche Lebensmittel leider ausschließlich in Familienpackungen zu kaufen – und natürlich entstehen da schnell Reste.

Wer nur kleine Mengen benötigt und ohnehin nicht gerne Zeit in der Küche verbringt, kann das gezielt nutzen: Koche einfach einmalig mehr und lagere die auf Vorrat produzierten Speisen portionsweise im Kühlschrank oder der Gefriertruhe. Kleine Reste halten sich gut verschlossen mehrere Tage im Kühlschrank. Oder du frierst Gekochtes einfach ein: Perfekt für Tage, an denen du mal keine Zeit hast, frisch zu kochen. Gleiches gilt übrigens auch für Essensreste aus dem Restaurant.

Ganzheitliche Verwertung – Pesto aus Möhrengrün

Resteküche – kreativ und lecker

Trotz guter Planung sind doch einige Sachen übrig geblieben? Kein Problem, die Reste werfen wir nicht weg – sondern in die Pfanne. Hier kannst du nichts falsch machen. Sondern nach Lust und Laune ausprobieren  – und vielleicht neue Lieblingsrezepte entdecken. Falls die Inspiration fehlt, schaut doch mal auf unsere Rezeptseite. Hier findet ihr viele Ideen zur Resteverwertung, lecker und zumeist vergan. Außerdem legen wir euch Restegourmet ans Herz, eine zutatenbasierte Rezeptsuche. Ihr gebt einfach ein, was ihr im Kühlschrank habt. Und los gehts. Als Projekt, dass sich der Lebensmittelrettung verschrieben hat, unterstützen wir ein ganzheitliches Konzept beim Verwerten. Was für uns bedeutet, dass wir nichts wegwerfen. Aus dem Möhrengrün machen wir Pesto, aus Schalen Chips und Gemüsebrühe. So hoffen wir, vermeidbare Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren und gemeinsam zu entdecken, was alles essbar ist und oft unnötigerweise weggeworfen wird.

Haltbarkeit verarbeiteter Lebensmittel verstehen

Jedes Lebensmittel ist in seiner Haltbarkeit eingeschränkt. Während Obst und Gemüse jedoch höchstens an Frische verlieren oder unter falschen Lagerbedingungen verschimmeln oder überreif werden, verhält es sich bei verarbeiteten Lebensmitteln ganz anders. Denn diese sind oft abhängig von einer optimalen Kühlung und davon, zeitnah verbraucht zu werden.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)

Deshalb ist auf vielen Produkten das sogenannte Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angegeben. Allerdings handelt es sich bei den aufgeprägten Zahlen des MHD nicht um ein Ablauf- oder Wegwerfdatum. Denn sie zeigen lediglich an, wie lange ein Produkt mindestens seine – durch den Hersteller garantierten – typischen Eigenschaften behält, etwa in Farbe, Konsistenz und Geruch. Meistens sind Produkte daher auch nach Überschreiten des Datums noch lange genießbar – oftmals sogar noch Monate über das eigentliche MHD hinaus. Dabei gilt grundsätzlich: Was gut schmeckt, gut riecht und gut aussieht, ist es in aller auch Regel noch. Mehr als die Hälfte der Verschwendung zu Hause würde vermieden werden, wenn wir unseren Sinnen vertrauen und riechen oder probieren würden, anstatt uns blind am MHD zu orientieren.

Wieviel nach Ablauf des MHD sind Lebensmittel noch haltbar? Quelle: Tafel Deutschalnd e.V.

Das Verbrauchsdatum

Anders sieht es beim Verbrauchsdatum aus. Dieses unterscheidet sich vom MHD durch die Kennzeichnung „Zu verbrauchen bis“ und befindet sich auf leicht verderblichen Produkten wie rohem Fisch, Hackfleisch oder Frischgeflügel. Ist das Verbrauchsdatum überschritten, sollte das Produkt nicht mehr verzehrt werden – es gehört dann wirklich in die Tonne. Denn ein überschrittenes Verbrauchsdatum ist eine Gefahr für unsere Gesundheit und bedeutet das Ende der Haltbarkeit. Um unnötige Verschwendung zu vermeiden, sollten wir daher mit Produkten mit Verbrauchsdatum besonders sorgsam umgehen und diese wirklich zeitnah verwenden.

Der Tafel Deutschland e.V. zum Mißverständnis rund um das MHD

Um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, fordert die Tafel Deutschland noch klarere Signale und konkrete Schritte von der Politik im Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf allen relevanten Stufen der Wertschöpfungskette.

Lebensmittel richtig lagern

Lebensmittel sind länger haltbar, wenn wir sie richtig lagern. Kein Geheimnis für die meisten. Dass auch das richtige Einräumen des Kühlschranks die Lebensdauer unserer Nahrung beeinflusst, wissen viele allerdings nicht.

Einräumen des Kühlschranks

Ja, wir können einen Kühlschrank auch falsch einräumen. Indem wir einfach reinstopfen, was Platz findet und dabei nicht auf die Fächer oder Ebenen achten. Denn diese sind nicht alle gleich. In allen Ebenen herrschen sozusagen andere „Klimazonen“. Sie sind verschieden temperiert, um so optimale Bedingungen für die Lebensmittel darin zu gewährleisten. Denn im Kühlschrank ist eine richtige Lagerung wichtig: Obst und Gemüse gehören ganz unten ins Gemüsefach, Fisch und Fleisch auf die unterste Ablage. Milchprodukte liegen auf der mittleren Ablage richtig, während Käse und Speisereste auf die oberste gehören. Eier, Butter und Getränke haben ihren Platz in der Tür. Mit Ausnahme von Obst und Gemüse sollte alles gut verpackt sein. Das schützt vor Kontaminationen, dem Austrocknen und dem typischen Kühlschrankgeschmack. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln, etwa Fleisch, sollte die Kühlkette niemals unterbrochen werden. Vor allem bei warmem Wetter empfehlen sich daher Kühltaschen für den Einkauf. Beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird das das Ganze noch einmal im Detail erklärt.

…und was nicht in den Kühlschrank gehört

Nicht in den Kühlschrank gehören Brot, Speiseöle, Kartoffeln und die meisten Obst- und Gemüsesorten, die viel Wasser enthalten. So zum Beispiel Auberginen, Avocados, Tomaten und die meisten Südfrüchte. Und Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort. Wohingegen Brot in einer Brotbox oder einem Steinguttopf sowie als ungeschnittener Laib länger frisch bleibt. Generell halten sich Lebensmittel, die wir am Stück kaufen, länger. Das gilt neben Brot auch für Wurst und Käse. Beide halten sich am besten im Kühlschrank, eingeschlagen in speziell beschichtetes Papier.

Äpfel strömen Ethylengas aus und sollten daher separat gelagert werden

Da Äpfel und Tomaten Ethylengas ausströmen, welches andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen lässt, sollten sie separat gelagert werden. Viel Ethylen findet sich außerdem auch in Bananen, Gurken, Kiwis, Pfirsichen – eben Früchten, die nachreifen. Auch bei sogenannten Trockenwaren ist die Lagerung wichtig. Daher sollten wir angebrochene Packungen – wie Mehl, Reis oder Nüsse – in dicht schließende Behälter umfüllen, um sie vor Schädlingsbefall zu schützen. Und nicht nur angebrochene Trockenware sollte umgefüllt werden. Auch einmal geöffnete Konservendosen sollten nicht so im Kühlschrank stehen, sondern luftdicht umgefüllt werden. Indem wir richtig lagern, sorgen wir also auch dafür, dass der volle Geschmack unserer Lebensmittel erhalten bleibt.

Planvoll einkaufen

So banal es klingt, ist gute Planung die beste Vorsorge, um nichts wegzuwerfen. Diese hilft beim gezielten Einkaufen, verringert Reste und schont den Geldbeutel. Am einfachsten ist es, einen festen Speiseplan für die Woche zu erstellen. Das macht es einfacher zu überlegen, wieviel wir von welchem Lebensmittel benötigen und wie lange das Eingekaufte haltbar ist. Gefüllte Pilze, Pilzpfanne, Linsen – Pilzsalat – je mehr Zutaten sich zwischen den einzelnen Gerichten auf unserem Speiseplan überschneiden, desto besser.

Wir wissen natürlich, wie schwierig es oft ist, Mahlzeiten genau zu planen. Oft sind wir unterwegs, treffen Leute, arbeiten, essen draussen – und dann bleibt die Planung oft auf der Strecke. Und die gekauften Lebensmittel bleiben im Kühlschrank liegen. Damit das nicht passiert, haben wir ein paar tolle Ideen zur Resteverwertung für euch.

Einkaufslisten führen

Es ist praktisch und für die meisten machbar, eine Einkaufsliste zu führen. Dadurch kaufen wir weniger von dem, was wir am Ende nicht brauchen und vielleicht gar nicht verwerten. Und ein aufmerksamer, regelmäßiger Blick in Kühlschrank und Vorratsregale kann auch nie schaden. Geht dabei ruhig in Gedanken eure Woche durch: Esst ihr zu Hause oder seid ihr viel unterwegs? Bekommt ihr Besuch? Oder fehlen bestimmte Lebensmittel? Alles, was benötigt wird, kommt auf die Einkaufslisten. Ganz wichtig: sie nicht zu Hause vergessen, wenn ihr einkaufen geht. Ein Vorteil vom Schreiben von Einkaufslisten ist auch, dass wir uns bewusst Gedanken darüber machen müssen, was wir eigentlich essen wollen. Impulsivkäufe – die lecker aber vielleicht wenig nachhaltig sind – fallen so eher weg. Planvolles Einkaufen ist also auch ein Schritt in Richtung nachhaltigerer, klimafreundlicher Ernährung.

Die gute alte Einkaufsliste wirkt manchmal Wunder

Wem das mit Stift und Papier zu viel ist, der macht macht einfach ein Foto vom Inneren des Kühlschranks. Dann wisst ihr nicht nur, was ihr noch braucht – sondern auch, was ihr zu Hause habt und dringend gegessen werden sollte. Mittlerweile gibt es auch Apps, die sich auch merken, was ihr normalerweise so kauft.

„Richtig“ einkaufen gehen

Was heißt schon richtig einkaufen. Aber es gibt ein paar Dinge, die wir beachten können, um wirklich nur das zu kaufen, was wir auch brauchen. Denn Supermärkte wollen uns gern dazu bringen, mehr zu kaufen, als eigentlich geplant. Denn die sogenannte Konsumpsychologie nutzt so einige unserer menschlichen Schwächen und macht Planung manchmal zunichte. So sind mit den Jahren Einkaufwägen immer größer geworden, damit das darin Liegende nach wenig aussieht. Außerdem rutschen Einkäufe – genauso wie bei Körben, die wir hinter runs herziehen können – nach vorn, da die Fläche leicht angeschrägt ist. Das hat zur Folge, dass der Wagen nie richtig voll erscheint, wenn wir einen kurzen Blick von vorn darauf werfen. So werden wir verleitet, immer neue Waren hineinzulegen. Hier hilft es, einen Korb zu nehmen, der getragen werden kann. Am Gewicht spüren wir noch am ehesten, dass wir bereits genügend gekauft haben.

Einen Einkaufskorb nutzen bewahrt vor Impulskäufen

Auch stimmt das Sprichwort, dass wir nicht mit leeren Magen einkaufen sollten. Denn so sind wir viel anfälliger für Impulskäufe. Klingt banal, ist aber wirklich so. Wenn wir allerdings mit unserer Liste im Gepäck und ohne Heißhunger einkaufen gehen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir den Tricks der Konsumpsychologie widerstehen können. Und so wirklich frei entscheiden, was wir brauchen und was nicht.

Regrowing Food – Lebensmittel nachwachsen lassen

Es klingt fast wie ein Märchen: Lebensmittel, die nie alle werden und immer weiter nachwachsen – egal wie oft wir sie verwenden. Regrowing Food heißt das Prinzig, mittels dessen wir unsere Lebensmittelabfälle minimieren und gleichzeitig Geld sparen können. Denn Abschnitte von bestimmten Gemüsesorten wachsen nach, wenn sie in Wasser oder Erde gesetzt werden – wobei einige Gemüsesorten eher wieder erntereif werden als andere. Im Wasser, auf die einfachste Art und Weise, können so Abschnitte von verschiedenen Salaten, Knoblauch, Kohl, Kräutern wie Basilikum und Minze und Lauch immer wieder aufs Neue geerntet werden.

Frühlingszwiebel nach 10 Tagen auf der Fensterbank / ©Fotos von Maria Funke

Am einfachsten geht es mit Frühlingszwiebeln

Super einfach und schnell geht das Ganze mit Frühlingszwiebeln, die ein echtes regrowing – super – food sind. Den grünen Stengeln können wir förmlich beim Nachwachsen zuschauen. Anstatt sie komplett aufzubrauchen, schneidet ihr sie 4-5 cm oberhalb der Wurzel ab und stellt sie einfach ins Wasser. Schon nach einem Tag könnt ihr sehen, wie sie nachwächst. In ca. 2 Wochen ist sie vollständig nachgewachsen. Ihr müsst nur regelmäßig das Wasser wechseln und sie direkt ans Fenster stellen.

Ihr könnt sie auch einpflanzen, allerdings braucht die Pflanze dann erst einmal Zeit zum Wurzeln, bevor sie wieder Lauch ausbildet. Dann schneidet ihr einfach immer so viel ab, wie ihr gerade braucht, während die Pflanze weiter wächst.

Unsere kleine Farm

Wir haben unsere kleinen Fensterbankfarmen und schon fleißig geerntet. Probiert es aus. Regrowing ist nicht nur eine tolle Methode, Geld zu sparen, sondern auch, um Gemüse ganz neu kennen zu lernen! Denn wer von euch hat schon einmal den Lauch vom Knoblauch gegessen? Nein, dann lohnt es sicht schon allein hierfür, die kleinen Zehen für ein paar Tage ins Wasser zu legen. Ein unglaublich aromatischer Geschmack wird euch dafür entlohnen. Viel Spaß beim Gärtnern.

Ein kurzes, informatives Video vom BR, welches das Regrowing noch genauer beleuchtet, und auch Tipps für das „Nachwachsen“ weiterer Gemüsesorten zu Hause findet ihr hier:

Mehr als nur Gemüse aus Abfall