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In geheimer Mission: Videodreh im Deutschen Hygienemuseum

Am 10. Juni waren wir im Deutschen Hygienemuseum unterwegs, um ein Video im Rahmen der aktuellen „Future Food“-Ausstellung zu drehen. Bereits Anfang Mai hatte uns Maria Matthes vom Hygienemuseum für eine Kooperation angefragt. Sie plante mit uns eine Mischung aus Workshop und Kochshow, in dem wir Rezepte für die Verwertung von Resten vorstellen und auch kochen sollten. Eigentlich unsere Leidenschaft – und trotzdem waren wir ziemlich aufgeregt. Denn vor einer Kamera standen wir noch nie.

Umgeben von drei Kameras

Unsere eigene „Kochshow“

Der Drehtag sollte schließlich knapp drei Stunden dauern. Während zwei Mitarbeiter des Medienkulturzentrum Kameras und Mikrofone aufbauten, gingen wir noch einmal alle Handgriffe im Kopf durch. Drehort war die bestens ausgestatte, brandneue Museumsküche, die wir frei nutzen konnten. Nachdem die Technik eingerichtet war, konnte es losgehen. In einem einzigen Take haben wir die Zubereitung eines Drei-Gänge-Menüs aus geretteten Lebensmitteln gedreht. Jeweils sieben Minuten waren pro Gang geplant – da wir allerdings soviel zu erzählen hatten, wussten wir bereits: Da muss der Schnitt ran.

Mit Maria Matthes vom Deutschen Hygienemuseum

Auch wir arbeiten an digitalen Konzepten

Das bestätigte uns nach dem Dreh auch Maria Matthes. Sie freute sich über unser Kommen. Noch vor der Coronakrise hatte das Museum ein umfassendes Begleitprogramm für die „Future Foods“ Ausstellung zusammengestellt – welches allerdings vollständig abgesagt werden musste. Nun versucht sie, digitale Angebote für das Haus zu entwickeln. Damit traf sie bei uns auf offene Ohren. Denn auch wir überlegen seit März, wie wir eigentlich weiterarbeiten können und wollen. Unser Ziel, Menschen zu erreichen und gemeinsam zu essen und zu kochen, ist derzeit nicht möglich. Daher arbeiten auch wir gerade an der Bereitstellung digitaler Inhalte. Wir danken dem Deutschen Hygienemuseum für das Vertrauen in uns und unser Projekt. Sobald die Videos geschnitten sind, lüften wir das Geheimnis, was da eigentlich gekocht wurde. Und wichtiger noch: Wie ihr diese Leckereien nachmachen könnt.

OPEN – AIR – SOMMER – PICKNICK 20/06/2020

Es geht wieder los. Wir nutzen das schöne Wetter und gehen mit euch picknicken. In Dresden Plauen genießen wir die Aussicht auf die Stadt – und ein 3-Gänge-Menü aus geretteten und gesammelten Lebensmitteln.

Neustart nach Corona

Drei Monate Zwangspause liegen hinter uns. Dass unsere Veranstaltung im Januar in der Zwickmühle Dresden die vorerst letzte sein sollte, wussten wir im März noch nicht. Nachdem alle Veranstaltungen in Dresden untersagt worden waren, mussten auch wir uns neu ausrichten. Dabei stand für uns fest, auf jeden Fall weitermachen zu wollen. Nur über das WIE waren wir uns noch nicht im Klaren. Mit den Lockerungen der Corona Maßnahmen sind wir uns allerdings sicher: Dieses Jahr geht es für uns vor allem nach draussen.

Picknick im Grünen

In Zusammenarbeit mit dem Zukunfststadt Projekt „Essbarer Stadtteil Plauen“ veranstalten wir daher am 20. Juni ein Picknick am „Hohen Stein“ Dresden. Unmittelbar über der Auferstehungskirche an einer alten Sternwarte gelegen hat man von hier einen einmaligen Blick auf die Stadt. Und die Möglichkeit, zusammen mit uns unsere neue, mobile Küche einzuweihen. Alles, was ihr mitbringen müsst, ist eine Picknickdecke – und Hunger auf die von uns gekochten Köstlichkeiten. Und wer mag, bleibt einfach so lange, bis er Sternschnuppen sehen kann. Aufgrund der aktuellen Auflagen ist die Teilnehmerzahl auf 30 Personen beschränkt. Meldet euch gern an auf info@essbarer-stadtteil.de.

Zum offiziellen Tag der Lebensmittelverschwendung – 02/05/2020

Foto von Aliza Eliazarov aus „Waste not“

Dies ist ein Liebesbrief.

An euch, krumme Gurken, einzelne Bananen und angeschlagene Äpfel; ihr fluffigen, überzähligen Brötchen und abgelaufenen Joghurts. Ihr seid wunderbar. Lecker. Und perfekt. Die einzigen, die hier ein Problem darstellen, sind: Wir. Denn, wir schätzen euch nicht. Jedenfalls nicht genug. Zumindest ist das der Eindruck, den man bekommt, wenn man weiß, wieviel einwandfreie Lebensmittel jedes Jahr in der Tonne landen: Ein Drittel der weltweiten Produktion, die die Menschen eigentlich ernähren sollen. In Deutschland sind das 75 kg pro Kopf und Jahr. Im Müll.

Eigentlich ganz einfach zu verstehen.

Die Gründe dafür sind ganz einfach zu verstehen und schwer nachzuvollziehen. Lebensmittel gehen entlang einer sogenannten Wertschöpfungskette verloren. Die beginnt auf dem Feld und endet in unseren Wohnungen. Während in Entwicklungsländern Transport und Lagerung die größten Risiken für euch darstellen, verhält es sich in wohlhabenden Industrienationen ganz anders. Klar gibt es auch hier schlechte Ernten, Schädlinge im Boden, Transport und Lagerprobleme. Zum großen Teil geht ihr allerdings erst am hinteren Ende  der Kette verloren.

Wir kommen ins Spiel.

Und da kommen wir ins Spiel. Zum Einen, weil wir vom Handel erwarten, dass er unsere Lieblingsprodukte immer im Regal hat. Gleichzeitig wird nur gekauft, was auch „schön“ aussieht. Verschwendung und Aussortierung sind hier vorprogrammiert und machen nachhaltiges Handeln schwer. Noch problematischer wird es dann bei uns zu Hause:  Weil Lebensmittel in Deutschland sehr günstig sind, wird oft gekauft, was gar nicht benötigt wird. Dazu kommen zu große Verpackungen und die – von vielen Verbrauchern falsch verstandenen – Informationen, die das Mindesthaltbarkeitdatum angibt. Dieses Datum zeigt nicht die tatsächliche Lebensdauer eines Produkts an, sondern steht für die Garantie, die der Handel gibt, dass bis zu diesem Zeitpunkt dessen bestimmte Eigenschaften wie Geruch, Konsistenz und Geschmack erhalten bleiben. Schlecht ist ein abgelaufenes Produkt noch lange nicht. Und so werfen wir am Ende ein Viertel unserer Einkäufe einfach weg.

Verschwendung treibt auch den Klimawandel voran

Die gute Nachricht ist: Da fast die Hälfte aller weltweit verschwendeten Lebensmittel auf die privaten Verbraucher und die Gastronomie zurückgehen, können wir durch unser Handeln direkt eine Veränderung bewirken. Und das müssen wir auch. Denn indem wir nicht essen, was eigentlich für uns produziert wurde, vergeuden wir Nahrungsmittel, die in anderen Teilen der Welt fehlen. Dazu kommt, dass die Verschwendung von Lebensmitteln den Klimawandel vorantreibt. So haben 10 Prozent der freigesetzen Treibhausgase der Industrienationen ihren Ursprung in ungenutzer Nahrung. Deren Produktion vorher wichtige Ressourcen wie Wasser, Energie und Ackerfläche verbraucht hat.

Unsere Entscheidung

Der Verschwendung ein Ende zu bereiten, ist also auch eine politische Handlung. Und eine bewusste Entscheidung: Für die einzelnen Bananen, den abgelaufenen Joghurt, die angeschlagenen Äpfel. Ein geplanteres Einkaufen, eine andere Ernährung. Ob krumm oder runzlig oder kleingewachsen. Ob einfach übrigeblieben oder aussortiert.

Wir lieben euch.

Viele Grüße vom Feld! Häppy 1. Mai!

Ein Teil von uns hat die letzten zwei Wochen den LebensWurzel e.V. & Schellehof – Solidarische Landwirtschaft auf dem Acker unterstützt. Wenn bei sengender Hitze und staubtrockenem Wind alles weh tut, konnten wir am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, eine Arbeit zu leisten – die, wie viele körperlich anstrengende Tätigkeiten, oft nicht die Anerkennung erhält, die ihr eigentlich gebührt.

Niedriglohnland Deutschland

So wie die 300 000 Menschen, die jedes Jahr als Saisonarbeiter nach Deutschland kommen, um hier vor allem Spargel und Erdbeeren zu ernten. Produkte, die wir lieben – und hinter denen eine Arbeit steht, die nur Wenige machen wollen. Daher arbeiten vor allem Menschen aus Osteuropa für Mindestlohn auf unseren Feldern. Die Reise, Verpflegung und Unterbringung zumeist von ihrem schmalen Lohn zahlen. Weit über 1000 Mal am Tag bückt man sich beim Spargelstechen – wer viel leistet, bekommt eine Zulage.

Das betrifft nicht nur Saisonarbeitskräfte. Jeder Fünfte arbeitet in Deutschland für unter 10 Euro die Stunde, im Niedriglohnbereich. Oft sind das ostdeutsche Frauen in Dienstleistungsberufen, Teilzeit- und Leiharbeiter. Nur ein Drittel der Beschäftigten im Einzelhandel wird nach Tarif bezahlt. Wie auch in der Gastronomie wird hier oft auf Teilzeitkräfte zurückgegriffen, die nur den Mindestlohn erhalten. Dabei verlangen diese Jobs, ob als Kellner, Pfleger, Saisonarbeiter, Kassierer, Lieferant, Regalverräumer, Raumpfleger, den Mitarbeitern psychisch und physisch alles ab – um am Ende Altersarmut zu erfahren.

Lokale Produzenten unterstützen

Es sind die Menschen in diesen Berufen, die sich und ihre Angehörigen seit 6 Wochen einer unmittelbaren Gefahr aussetzen. Deren Arbeitsbedingungen noch schwieriger wurden – und die mehrheitlich nur unzureichenden Schutz erfahren. So wie der an Corona gestorbene, rumänische Erntehelfer in Baden-Württemberg. Dabei ist vor allem kleinen Arbeitgebern das Wohlergehen ihrer Arbeitnehmer wichtig – sie können sich aber oft gegen finanzstarke Konkurrenz, die Löhne drückt, nicht behaupten. Auch deshalb müssen Arbeitnehmerrechte gestärkt werden. Auch deshalb ist es wichtig, lokale Unternehmen und Erzeuger zu unterstützen. Damit die Jobs erhalten bleiben – mit Löhnen, von denen ein gutes Leben möglich ist. Zu guten Bedingungen. Und hier kommen wir ins Spiel.

Applaus ersetzt keine gerechte Entlohnung

Ende März war er plötzlich überall – der Beifall für Menschen, deren Berufe plötzlich als „systemrelevant“ anerkannt wurden. Die uns nicht egal sein sollten, aber oft unsichtbar blieben. Auch wir tragen Verantwortung. Dafür, diese Zustände hinzunehmen und sie als normal zu akzeptieren – vielleicht auch, weil wir es nicht so genau wissen wollen. Wenn wir allerdings weiterhin wegsehen, wird sich die zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft noch beschleunigen. Auch wenn Corona irgendwann vorbei geht, müssen wir daher solidarisch sein mit den Menschen, deren Lohn oft zu wenig ist. Damit die Geste des Applauses nicht das Einzige ist, das bleibt.

Containern ist kein Verbrechen!

Grafik von WeAct Campact

Wir erinnern uns: Im Juni 2018 wurden zwei junge Frauen wegen Diebstahls zu einer Strafe von 2400 Euro verurteilt – weil sie bei Edeka containert hatten.

Nachdem Franzi und Caro am Abend des 4. Juni 2018 Gemüse und Milchprodukte aus der Tonne eines Edeka gezogen hatten, wurden sie auf dem Heimweg von der Polizei angehalten. Beide wurden kurz darauf wegen „Diebstahl in besonders schweren Fall“ angeklagt.

Diese Anklage macht mehrere Misstände sichtbar. Zum Einen, die Frage nach der Rechtslage in Deutschland. Da es sich hier nicht um einen Einzelfall handelt, hatte es bereits 2017 eine Petition gegeben, die Straffreiheit für die Rettung von Lebensmitteln forderte. Die Initiatoren betonten, dass sie dem Staat, der gegen Menschen, die Lebensmittel aus dem Müll retteten, vorging, eine Mitschuld an der weltweiten Verschwendung von Lebensmitteln gaben. Sie regten daher eine Änderung des Strafgesetzbuches an, die vor allem vorsah, dass bei geringer Schuld, wie dem Containern, von einer Strafe abgesehen wird.

Der Staat bestraft hier nicht nur – er macht sich mitschuldig. Denn in Deutschland, achtgrößter Verschwender von Lebensmitteln weltweit, gibt es diesbezüglich immer noch keine gesetzlichen Regularien. Anders als in Frankreich, wo den Einzelhändler bereits seit einer Weile verboten ist, Lebensmittel wegzuwerfen, setzt man in Deutschland immer wieder auf Freiwilligkeit.

Besonders perfide ist das Vorgehen von Edeka, da der Konzern gemeinsam mit dem WWF eine „Partnerschaft der Nachhaltigkeit “ führt. Als Edeka die Strafanzeige gegen die beiden Frauen stellte, trieb es die Kriminalisierung von Lebensmittelrettern voran. Hier zeigt sich, dass Nachhaltigkeit für den Einzelhändler nicht mehr als ein Etikett zu sein scheint. Genauso unglaubwürdig macht sich die Bundesregierung, die mit „Zu gut für die Tonne“ eine eigene Kampagne zur Lebensmittelverschwendung startete.

Lebensmittel, die nicht gegessen werden, sondern im Müll landen, befeuern den Klimawandel. Allein in Deutschland landen 18 Millionen Lebensmittel in der Tonne. Für die Ressourcen, Land, Wasser, Strom und Fläche aufgebraucht werden. Lebensmittelverschwendung zu dulden, ist angesichts sich verschärfender, internationaler Konflikte – wie Landgrabbing, Hungersnöte, Lebensmittelspekulation – ein Skandal.

Kurz nach der Anzeige durch Edeka starteten Caro und Franzi die Petition „Containern ist kein Verbrechen“. Dreiviertel der nötigen Stimmen sind erreicht. Wir unterstützen die Petition, da wir finden, dass es höchte Zeit ist, dass Lebensmittel in Deutschland die ihnen zustehende Wertschätzung erhalten. Ihr denkt auch so. Dann unterscheibt hier:

https://weact.campact.de/petitions/containern-ist-kein-verbrechen-1

Anders Essen – ein Filmtipp.

Wenn wir die weltweite Ackerfläche durch die Zahl der Menschen auf der Erde teilen, so kommen auf jeden 2200 m². Auf denen muss alles wachsen, wovon wir uns ernähren. Inklusive Tierfutter. In Deutschland ist der Bedarf pro Person doppelt so hoch, wie eigentlich zu Verfügung steht. 4400m², ein kleines Fußballfeld, braucht jeder von uns – auch weil nichtsaisonale Lebensmittel, Fertiggerichte und tierische Produkte einen großen Teil unserer Ernährung ausmachen.

Man bräuchte zwei Erden, wenn alle Menschen so wie wir leben würden. Der Dokumentarfilm „Anders Essen“ von Kurt Langbein und Andrea Ernst bildet genau diese Prozesse ab. Für den Film wurde auf einem Feld angebaut, was wir für unsere Ernährung nutzen. In einem Selbstversuch probieren drei Familien, ob sie es schaffen, ihren Flächenverbrauch zu verringern. Der Film fragt, wie eine gesunde und nachhaltige Ernährung aussehen kann und begleitet die Familien bei ihrem Versuch.

Eindrücklich vermittelt der Film, was man selbst tun kann. Wie wenig es braucht, um viel nachhaltiger zu leben.

Anders Essen, in den Kinos ab 27.02.2020

Zur Tonne auf Achse: Abendessen in der Zwickmühle

Unsere erste öffentliche Veranstaltung dieses Jahr fand am Montag, den 27. Januar 2020, in der „Zwickmühle“ in Dresden statt. Die Zwickmühle ist ein recht neuer Nachbarschaftstreff in Dresden-Plauen, wo Raum für verschiedenartige, nonkommerzielle Angebote geschaffen wurde. Neben einem Repaircafe und Yogaunterricht findet hier außerdem jeden Montag ein nachbarschaftliches Abendessen statt. Gemeinsam sitzt man an einer langen Tafel und tauscht sich aus. Essen als verbindendes, soziales Element also – das hat ja geradezu nach uns geschrieen.

Es kann losgehen / Foto von der Zwickmühle

Kleiner Raum – große Vorbereitungen

Für unser eigenes „Montagsessen“ hatten wir ungefähr 40 Personen erwartet. Dementsprechend mussten wir früh mit den Vorbereitungen beginnen. Wie immer wollten wir ohne Fleisch und wenn möglich vegan kochen. Als Hauptspeise hatten wir uns eine vegane Moussaka ausgesucht, ein Rezept, das wir heiß und innig lieben und auch hier mit euch geteilt hatten. Statt des Hackfleisches haben wir Linsen benutzt. Schnell zubereitet und geschmackvoll war auch der Rest des Menüs.

Vorbereitung mit Liebe / Foto von der Zwickmühle

Alle an eine Tafel bringen

Aufgrund der räumlichen Situation hatten wir uns entschieden, die Teller nicht anzurichten, sondern ein Büfett aufzubauen. Wir hatten gedacht, dass die Menschen so am Besten miteinander ins Gespräch kommen könnten. Und das taten sie dann auch. Nachbarn, Fremde, jüngere und ältere Personen sollten später beim Abendessen Seite an Seite sitzen und gemeinsam essen. Doch vorher mussten wir noch alles fertig bekommen. An diesem Tag hatten wir mit Verena, Dunja und Frida gleich 3 wunderbare Helferinnen, die fleißig mit uns geschnippelt und gebrutzelt haben. Danke an Euch!

Büffet steht / Foto von der Zwickmühle

Frisch auf den Tisch

Neben der Moussaka hatten wir eine unglaublich cremige Blumenkohlsuppe gekocht, bei der natürlich der ganze Kopf Verwendung fand und nichts weggekommen ist. Denn die Blätter des Blumenkohl sind – sofern sie frisch sind – super bekömmlich und lecker. Daneben haben wir frischen Kraut- und Gurkensalat gemacht, es gab Kartoffelstampf, Brot und diverse, würzige und intensive Salsas, die mit überraschenden und großartigen Geschmackvariationen aufwarteten sowie Apfelkuchen, Mousse au Chocolat ud Arme Ritter – alles vegan natürlich. Pünktlich zum Abendessen standen die dampfenden Töpfe auf dem Tisch und die Gäste konnten kommen.

Beauty Wasser mit frischen Gurken / Foto von der Zwickmühle
Tischgesellschaft / Foto von der Zwickmühle

Und der Raum füllte sich dann sehr schnell. Ein paar wenige bekannte Gesichter, viele neue. Eine schöne Gesellschaft hatte sich hier zusammen gefunden, um gemeinsam zu essen und sich auszutauschen. Die Spenden des heutigen Abends gingen an die Zwickmühle selbst, die als noch junger Verein jede Hilfe gut gebrauchen kann. Den ungefähr 40 Gästen hat es gut geschmeckt und es gab dann noch einen regen Austausch zum Essen und einigen Rezepten. Es hat uns sehr gefreut, bei euch zu Gast gewesen zu sein, und wir wünschen euch viel Glück und gutes Gelingen in der Zwickmühle!

Zur Tonne trifft Cafe Halva – 06/02/2020

Wie jeden ersten Donnerstag im Monat kocht „Zur Tonne“ zusammen mit dem „Cafe Halva“ im Johannstädter Kulturtreff. Seit 2016 kochen Frauen aus so unterschiedlichen Ländern wie Afghanistan, Tschetschenien, Syrien, Georgien und Algerien herzhafte und süße Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern und gestalten damit den interkulturellen Begegnungsort. Dabei versteht sich das „Cafe Halva“ als Ort gelebter Integration, der vor allem durch den Austausch zwischen alten und neuen Bürger*innen der Stadt verwirklicht wird. Da die Mehrzahl der Frauen einen Fluchthintergrund hat und nur wenige einen Schulabschluss, ist für sie der Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland schwierig. Durch die Arbeit im Cafe und den Zuspruch der Besucher erfahren die Frauen zudem die angebrachte Wertschätzung für ihre Arbeit. Ein Gewinn für alle Seiten.

Kochen bringt uns zusammen / Foto von Zur Tonne

„Cafe Halva“ trifft „Zur Tonne“

Einmal im Monat gestaltet Zur Tonne einen Nachmittag mit dem Cafe Halva. Wir stellen Lebensmittel von der Tafel zur Verfügung und es wird gekocht, was eben da ist. Wir tauschen uns über verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten von diversen Lebensmitteln aus. Diese Nachmittage sind für alle Beteiligten eine große Bereicherung, zwischenmenschlich und auch auf inhaltlicher Ebene. Denn wir lernen viel voneinander. Etwa wie wir die perfekten Teigtaschen machen oder wie ein luftiger, typisch syrischer Kuchen gebacken wird. Wir freuen uns immer sehr auf diesen spannenden Austausch und das leckere Essen danach.

Birnen Granatapfel Chicoree Salat / Foto von Zur Tonne
„Regenbogen“ – Gemüse Quiche / Foto von Zur Tonne

Wir lernen voneinander

Für das Cafe Halva haben wir ein Workshopformat erarbeitet, das die Frauen da abholt, wo sie gerade stehen. Da die Frauen aus unterschiedlichen Ländern kommen, ist es uns wichtig, dass die Kommunikation niederschwellig ist. Gemeinsam mit den Frauen entdecken wir verschiedene Lebensmittel neu. Wir kochen saisonal und öfter ohne tierische Produkte. Kochen verbindet uns. Daher geht es bei uns vor allem darum, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen. Anlässe für einen Austausch zu bieten. Wenn alle Gerichte vorbereitet sind, öffnet das Cafe für den Publikumsverkehr – ein mittlerweile festes Stammpublikum, das die Kochkünste der Frauen genauso zu schätzen weiß wie wir.                                                          

vegane Birnen Tarte / Foto von Zur Tonne
Das Buffet ist eröffnet / Foto von Zur Tonne

Auf Achse: Zur Tonne in der Zwickmühle – 30/01/20

Zum neuen Jahr besuchen wir einen neuen Ort! Die Zwickmühle, das kleine, gemütliche Wohnzimmer von Dresden-Plauen. Seit Herbst 2019 öffnen sich hier immer Montags die Türen zum gemeinschaftlichen Abendessen. Zusammen sitzen Groß und Klein an einer langen Tafel, es wird gegessen, was mitgebracht wird. Außerdem besteht hier die Möglichkeit, das eigene Fahrrad in einer Selbsthilfe-Werkstatt wieder in Gang zu bringen, kochen zu lernen, Vorträgen zu lauschen und vieles mehr. Wir freuen uns sehr auf den Abend in Plauen. Um einen Besuch auch für Familien mit kleinen Kindern möglich zu machen, öffnen sich die Türen bereits 17:30 Uhr. Es wird köstliche, vegetarische Klein- und Großigkeiten geben. Alle Spenden, die an diesem Abend zusammen kommen, bleiben in der Zwickmühle und kommen dem Verein zu Gute.

Zur Tonne zu Gast in der Zwickmühle

Wann: 30. Januar 2020, 17:30 Uhr bis 20:30 Uhr

Wo: Zwickmühle, Zwickauer Straße 162

01187 Dresden

Bis dahin.

Geburtstagskind – Zur Tonne wird 1.

Das Baby ist jetzt ein Kleinkind!!

Verrückt und schön war das erste Jahr „Zur Tonne“. Seit unserem ersten richtigen Catering für das Kunsthaus Dresden im November 2019 ist viel passiert. So viel, dass es ein bisschen Nachdenken erfordert, alle Erlebnisse, Gespräche, tolle Menschen, neu gelernte Dinge in die richtige Reihenfolge zu bringen. Zuallererst: das Team ist gewachsen. Mittlerweile sind wir eine kleine Gruppe Menschen, die am und für das Projekt arbeiten. Und das alles erst möglich machen. Danke an Holger, Jenny und Sascha für eure stetige und wichtige Unterstützung. Und Marika für den besten Bananenkuchen. Rosa für unglaublich viele Ideen, Zeit und Leidenschaft. Paula für die Hilfe. Robert. Ihr seid toll.

Zusammen haben wir im letzten Jahr vor allem eins: Viel gelernt. Wie man einen Fahrradanhänger baut zum Beispiel. Und fräst und schleift. Wie man plant und Projekte voranbringt. Vieles – und noch längst nicht alles – über den Klimawandel. Und noch mehr über Essen: dass man wirklich aus fast Allem etwas Tolles, Leckeres machen kann. Wie gut Gemeinschaft tut. Wie abenteuerlich eine Radtour durch Radebeul sein kann. Dass man nicht alles gut finden muss und auch „Nein“ sagen kann, Kräfte sorgsam einteilen muss. Dass es noch viel zu tun gibt. Und viel zu erleben und zu lernen.

Und danke EUCH. Die ihr teilgenommen habt an unserem Abenteuer und uns auf so viele Arten unterstützt und an uns glaubt. Ihr, die mit uns arbeiten. Wir wissen, dass Unterstützung nicht selbstverständlich ist. Daher freuen wir uns über jeden Einzelnen von euch, den wir im Laufe des letzten Jahres kennen lernen durften.

Vielen Dank an die sehr engagierten Menschen bei der „Zukunftsstadt Dresden“ und dem IÖR, die unser Projekt begleiten und immer ein offenes Ohr haben. An die Tafel und die Treberhilfe. „Foodsharing Dresden“ für die Zusammenarbeit und neue Impulse. „Plant for the Planet“ sowie „Fridays for Future“, dass ihr euch so unermüdlich für die Umwelt einsetzt und wir euch dabei unterstützen können. Das Kunsthaus Dresden für das Vertrauen, das ihr in uns junges Projekt gesetzt habt. Änne vom „Cafe Gemüsetorte“ und Anja und Jara vom „Bodenbacher Eck“ für eure Offenheit. Kristin vom „Frauen Umwelt Netzwerk“ und Jasmin von der „Nachhaltigen Johannstadt“. Das „Umundu“ Festival und die vielen umtriebigen Menschen bei „Lass es uns tun“ Dresden. Nur durch eure Hilfe konnte sich „Zur Tonne“ ausprobieren und wachsen und größer werden.

Wir hoffen, dass wir euch alle noch ein bisschen begleiten dürfen. Und ihr uns. Um gemeinsam unsere Stadt und unser Zusammenleben zu gestalten, um zusammen zu kommen, um uns auszutauschen. Alle miteinander. Das nächste Jahr wird viele tolle Dinge bringen. Wir freuen uns sehr darauf! Hoffentlich zusammen mit euch.

—————————Und so hat alles angefangen———————————