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Zur Tonne on tour – „Reste“ verwerten auf dem Lingnermarkt

Am 16. Oktober waren wir mit Tonnja zum wahrscheinlich letzten Mal dieses Jahr draussen unterwegs. Mit Unterstützung der Marktgilde konnten wir einen Freitag auf dem Lingnermarkt verbringen, wo wir unverkäufliches Gemüse und Blätter der Händler:innen verarbeitet haben.

Tag im Freien kann losgehen / © Eric Münch

Markt als Treffpunkt und Schnittstelle

Der Lingnermarkt ist Dresdens größter Wochenmarkt. Direkt vor dem Hygienemuseum gelegen, kommen hier jeden Freitag die unterschiedlichsten Menschen zusammen, um einzukaufen, Kaffee zu trinken oder einfach nur zu schlendern. Dabei ist der Markt nicht nur wichtiger Treffpunkt, sondern auch Schnittstelle zwischen Verbrauchern und Produzenten, die sich hier begegnen und miteinander in Austausch kommen können. Etwas, das im Supermarkt eben nicht möglich ist.

An diesem Freitag wurden wir mit Tonnja zu einem von 106 Marktständen. Bereits im Vorfeld hatten wir mit einzelnen Händler:innen über unser Vorhaben gesprochen. Daher hatten uns fünf Marktstände am Freitagmorgen insgesamt zwei Kisten unverkäufliches Gemüse und übrig gebliebene Blätter zur Verfügung gestellt. Und wir waren ganz schön platt. Denn mit so viel tollem, verschiedenem Gemüse hatten wir nicht gerechnet. Und Ruck Zuck ging es ans Verarbeiten.

Im Weckglas zum Mitnehmen

Möhrengrünpesto im Glas…
…und als Probierhäppchen / Fotos von Maria Funke

Wir hatten uns überlegt, die verschiedenen Gemüse in Weckgläser einzufüllen, die dann von den Besucher:innen mitgenommen werden konnten. Gedacht, getan. Als erstes haben wir Möhrengrün in Pesto verwandelt. Während die Gläser schnell vergriffen waren, hatten wir eine paar kleine Probierhappen zurück gehalten. Tatsächlich hat das Möhrengrünrezept die Menschen interessiert. Darüber hinaus sind wir schnell mit den Besucher:innen ins Gespräch gekommen. Auch das anschließend zubereitete Birnen – Apfel – Zimt Kompott sowie mehrere Gläser Tomatensugo und Gemüsebrühe fanden schnell Abnehmer. Gegen 14 Uhr waren wir quasi „ausverkauft“ – glücklich und ein bisschen überwältigt von so viel positiver Rückmeldung am Tag.

Ein Fazit

Eine Kiste Blätterreste – die essbar sind / Foto von © Eric Münch

Der Tag auf dem Lingnermarkt hat uns nachdrücklich beeindruckt. Wir hätten nie gedacht – als wir die Idee hatten, Reste auf dem Markt zu verwerten – dass so viel noch frisches Gemüse für unseren Stand abfallen würde. Die Händler:innen hatten extra für uns aussortiert, was sonst die Hühner bekommen hätten. Was wir gelernt haben an diesem Freitag ist, dass Menschen, die auf den Markt gehen, sich sehr wohl Gedanken um ihre Ernährung machen. Bei den Wenigsten wird viel weggeworfen und den Meisten ist bewusst, was an einer Pflanze alles essbar ist. Und trotzdem konnten wir die Menschen vor Ort mit unseren Verwertungsideen überraschen. Es hat uns wahnsinnig gefreut, so viele spannende, interessierte Gespräche zu führen – quer durch alle Altersgruppen. Und: Ausnahmslos war Ernährung das zentrale Thema für die Besucher:innen, die sich informiert und besorgt über die gegenwärtige Situation äußerten. Da haben wir etwas gemeinsam. Wir kommen gerne wieder!

Zur Tonne on tour: Montagscafé

Endlich war es soweit. Auf Einladung von Wanja Saatkamp waren wir nach langer Vorbereitungszeit am 28. September mit unserer mobilen Küche Tonnja beim Montagscafé zu Gast. Wanja ist Koordinatorin dieses Projektes im kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden. Das Montagscafé hat sich dabei als fester Ort des Austauschs zwischen verschiedensten Menschen etabliert.

Neue Freunde, alte Bekannte / Foto von Klaus Gigga

Kochen in Zeiten der Pandemie

Und wie es sich für ein Café gehört, gibt es hier natürlich auch jede Woche leckere Kleinigkeiten für die Besuchenden. Während vor der Corona-Pandemie noch oft gemeinsam gekocht wurde, treffen sich die Teilnehmenden jetzt mehrheitlich zum gemeinsamen Essen. Dementsprechend hatten wir zwar Hilfe beim Schälen und Schnippeln des Gemüses – gekocht hat allerdings ausschließlich „Zur Tonne“. Wer unsere Arbeit kennt, weiß, dass das Kochen mit Anderen eigentlich im Mittelpunkt unserer Arbeit steht. Obwohl wir es schade finden, dass wir momentan nicht so arbeiten können, wie wir uns es wünschen würden, arrangieren wir uns damit. Und versuchen, neue Formate für uns zu erschließen.

Ein Ort für Freunde

Während wir auf der Terasse des kleinen Hauses kochten, füllte sich der Ort mit den Besuchenden des Cafés. Schauspieler:Innen, Geflüchtete, Mitarbeitende, Interessierte: sie alle kommen hier zusammen, um Kultur und Austausch zu erleben. Das Montagscafé ist 2015 aus dem Wunsch nach Vernetzung der Geflüchteten mit Dresdner Bürger:Innen heraus entstanden und hat sich mittlerweile zu einer Konstanten in der Dresdner Kulturlandschaft entwickelt. Nach einem gemeinsamen Spaziergang der Besucher:Innen kam die mit Tonnja zubereite warme Suppe gerade recht. Wir freuen uns immer, bürgerschaftliches Engagement für eine diverse und offene Gesellschaft zu unterstützen und sagen: Wir kommen wieder!

Warme Suppe am Abend / Foto von Klaus Gigga

Zur Tonne on tour: Platz nehmen im Café Gemüsetorte

Nach über einem Jahr waren wir zum zweiten Mal bei der lieben Änne in ihrem kleinen Café „Gemüsetorte“ in Dresden Pieschen zu Gast. Im Mai 2019 haben wir unsere ersten offenen Abend hier veranstaltet und waren sehr nervös zu sehen, ob unsere Idee funktionieren würde. Schließlich erlebten wir einen wunderbaren Nachmittag, an dessen Ende alles aufgegessen war, und wussten: hierher würden wir gerne noch einmal kommen.

Draussen wurde gekocht und gegessen / Foto von Lena Giovanazzi

Nachdem wir wieder Veranstaltungen durchführen durften, wollten wir den Sommer über an verschiedenen Orten der Stadt kochen und mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt treten. Daher haben wir sofort zugesagt, als Änne uns für einen Nachmittag in Pieschen anfragte. Unterstützt von Jenny, Lucas und Patrick waren wir früh am Konkordienplatz, um uns einzurichten. Zusätzlich begleiteten uns an diesem Sonntag das Dresden Fernsehen, eine Journalistin des Leibniz Magazins, die einen Artikel über unser Projekt verfassen wollte, sowie eine Fotografin. So viel Trubel um unsere Arbeit sind wir eigentlich gar nicht gewohnt.

Gazpacho und belegte Brote / Foto von Lena Giovanazzi

Sommerhitze…

Juli und August sind Haupterntemonate. Das bedeutet, dass es auch bei der Tafel Gemüse in großen Mengen gibt. Dementsprechend bekamen wir eine ganze Kiste Tomaten und beschlossen, deshalb eine kühle Gazpacho zu kochen. Perfekt für den Sommer, dachten wir. So wie der Erdbeershake aus Erdbeeren und Hafermilch, den wir außerdem spontan hergestellt hatten. Dazu gab es vergane Waffeln und Brot mit verschiedenen Aufstrichen. Wir hatten Tonnja, unsere mobile Küche, gut sichtbar vor dem Café abgestellt. Rings herum bauten wir Tische auf dem Gehweg auf, die sich rasch füllten. Wie immer kamen Freunde und Bekannte vorbei – aber auch eine Reihe Nachbarn, die sich während des gemeinsamen Essens kennen lernten. Besonders gefreut haben wir uns über die Gruppe Jungen, die uns erzählten, dass sie Gemüse lieben würden. Uns geht es da genauso!

…und Platzregen

Gerade als sich alle Gäste hingesetzt hatten, setzte ein starker Regen ein, der genau eine Stunde anhalten sollte. Wir mussten leider etwas überstürzt zusammen packen, da Tonnja aus Holz ist und wir sie schnell unterstellen wollten. Aufgrund der coronabedingten Abstandsregeln konnten sich die Gäste nicht im Café unterstellen – und suchten sich kleine Nischen überall auf dem Platz verteilt. Auch unsere Freundinnen vom Bodenbacher Eck fanden mit ihren Suppenschüsseln Unterschlupf in einem Hauseingang – und das Trommeln des Regens war sehr entspannend. Zwar war schade, dass die Veranstaltung so endete, aber wir haben uns sehr gefreut, dass so viele Menschen an einem Sonntag den Weg zu uns fanden. Und auch: dass unsere Arbeit gesehen wird. Das macht uns glücklich. Und stolz.

leergefegter Platz / Foto von Lena Giovanazzi

Zur Tonne on tour: Open Air Picknick

Für unsere erste, offizielle Veranstaltung seit Januar hatten wir etwas ganz Besonderes geplant. Auf Einladung des Essbaren Stadtteils Plauen haben wir gemeinsam mit dem Palais Cafe ein gemeinschaftliches Picknick am Hohen Stein in Dresden ausgerichtet. Dabei konnten wir uns alle im Rahmen dieses Projektes mit unseren unterschiedlichen Schwerpunkten einbringen, um ein rundum tolles Erlebnis für unsere 30 Gäste zu kreiieren.

Erste Bewährungsprobe für die mobile Küche

Unserer Picknicker im Kornfeld / Foto von Reinhard Spunkner,

Dresden Plauen liegt am Rande des Plauenschen Grundes, einer Landschaftseinheit, die dem Stadtteil auch den Namen gibt. Der Hohe Stein ist dabei eine Aussichtshöhe, mit einem unverstellten Blick über die Stadt. Direkt von der belebten Chemnitzer Straße sind wir mit Tonnja, der mobilen Küche, in der schönsten Natur gelandet. Hier sollte am 20. Juni unser Picknick stattfinden. Recht früh waren wir vor Ort, um in Ruhe auszubauen. Noch sind alle Handgriffe neu und wir brauchen erst einmal Routine im Aufbau der Küche. Wir wussten nur, dass wir aus alten Brötchen „Brotletten“ formen wollten – alles andere haben wir auf uns zukommen lassen.

Veranstaltung mit Hygieneauflagen

Bevor wir unsere Gäste am Hohen Stein begrüßen konnten, mussten wir aufgrund der aktuellen Corona Lage ein gültiges Hygienekonzept vorlegen. Unsere letzendliche Lösung, die Teilnehmenden in kleinen Gruppen in extra für das Picknick frei „geschnittenen“ Plätzen im Feld zu verteilen, ging eigentlich auf die Auflagen zurück – sah aber am Ende sehr eindrucksvoll aus. Ungefähr 30 Menschen hatten sich angemeldet, um mitzumachen und zu essen. Gemeinsam haben wir ein 3-Gänge-Menü erarbeitet, in dem alle Facetten unserer Projekte zusammenkommen sollten.

Von Allem ein bisschen

So gab es eine Vorspeise aus gesammelten Wildkräutern, dazu Brot und Pesto von Wald und Wiese. Zur Hauptspeise haben wir einen grünen Kartoffelsalat gemacht und unsere Brotletten – an Buletten angelehnte, aus altem Brot und Gemüse gemachte Bratlinge. Super einfach und super lecker und vor allem wahnsinnig vielseitig in der Herstellung. Ein geschmackliches Highlight waren Gelees aus Rosen und Felsenbirne zum Dessert, wo wir noch vegane Pancakes gebraten haben. Zwar fehlte der direkte Austausch unserer Teilnehmer – was allerdings bei einer kleinen Kräuterwanderung nicht mehr so schlimm war.

Hauptspeise: Brotletten an Kartoffelsalat / Foto von Reinhard Spunkner,
Draussen isst es sich am Besten / Foto von Reinhard Spunkner,

Wir wollen mehr

Das gemeinsame Arbeiten hat uns wahnsinnig Spaß gemacht. Und wir haben gemerkt, wie sehr es uns gefehlt hat, wieder für andere zu kochen. Auch wir konnten seit Ende Januar kaum noch arbeiten. Umso mehr wollen wir raus. Auf die Plätze unserer Stadt, um gerettete Lebensmittel und tolle Geschmackserlebnisse unter die Menschen zu bringen. Dabei hoffen wir auf ein Wiedersehen mit unseren Mitstreiterinnen vom Palais Cafe und Essbarer Stadtteil Plauen – schon allein, weil soviel mehr Gutes entsteht, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Und natürlich hoffen wir, auch EUCH bald wieder zu sehen! Irgendwo in der Stadt.

Limonadekonzentrat aus Gundermann vom Palais Cafe /  Foto von Reinhard Spunkner,

Zur Tonne auf Achse: Abendessen in der Zwickmühle

Unsere erste öffentliche Veranstaltung dieses Jahr fand am Montag, den 27. Januar 2020, in der „Zwickmühle“ in Dresden statt. Die Zwickmühle ist ein recht neuer Nachbarschaftstreff in Dresden-Plauen, wo Raum für verschiedenartige, nonkommerzielle Angebote geschaffen wurde. Neben einem Repaircafe und Yogaunterricht findet hier außerdem jeden Montag ein nachbarschaftliches Abendessen statt. Gemeinsam sitzt man an einer langen Tafel und tauscht sich aus. Essen als verbindendes, soziales Element also – das hat ja geradezu nach uns geschrieen.

Es kann losgehen / Foto von der Zwickmühle

Kleiner Raum – große Vorbereitungen

Für unser eigenes „Montagsessen“ hatten wir ungefähr 40 Personen erwartet. Dementsprechend mussten wir früh mit den Vorbereitungen beginnen. Wie immer wollten wir ohne Fleisch und wenn möglich vegan kochen. Als Hauptspeise hatten wir uns eine vegane Moussaka ausgesucht, ein Rezept, das wir heiß und innig lieben und auch hier mit euch geteilt hatten. Statt des Hackfleisches haben wir Linsen benutzt. Schnell zubereitet und geschmackvoll war auch der Rest des Menüs.

Vorbereitung mit Liebe / Foto von der Zwickmühle

Alle an eine Tafel bringen

Aufgrund der räumlichen Situation hatten wir uns entschieden, die Teller nicht anzurichten, sondern ein Büfett aufzubauen. Wir hatten gedacht, dass die Menschen so am Besten miteinander ins Gespräch kommen könnten. Und das taten sie dann auch. Nachbarn, Fremde, jüngere und ältere Personen sollten später beim Abendessen Seite an Seite sitzen und gemeinsam essen. Doch vorher mussten wir noch alles fertig bekommen. An diesem Tag hatten wir mit Verena, Dunja und Frida gleich 3 wunderbare Helferinnen, die fleißig mit uns geschnippelt und gebrutzelt haben. Danke an Euch!

Büffet steht / Foto von der Zwickmühle

Frisch auf den Tisch

Neben der Moussaka hatten wir eine unglaublich cremige Blumenkohlsuppe gekocht, bei der natürlich der ganze Kopf Verwendung fand und nichts weggekommen ist. Denn die Blätter des Blumenkohl sind – sofern sie frisch sind – super bekömmlich und lecker. Daneben haben wir frischen Kraut- und Gurkensalat gemacht, es gab Kartoffelstampf, Brot und diverse, würzige und intensive Salsas, die mit überraschenden und großartigen Geschmackvariationen aufwarteten sowie Apfelkuchen, Mousse au Chocolat ud Arme Ritter – alles vegan natürlich. Pünktlich zum Abendessen standen die dampfenden Töpfe auf dem Tisch und die Gäste konnten kommen.

Beauty Wasser mit frischen Gurken / Foto von der Zwickmühle
Tischgesellschaft / Foto von der Zwickmühle

Und der Raum füllte sich dann sehr schnell. Ein paar wenige bekannte Gesichter, viele neue. Eine schöne Gesellschaft hatte sich hier zusammen gefunden, um gemeinsam zu essen und sich auszutauschen. Die Spenden des heutigen Abends gingen an die Zwickmühle selbst, die als noch junger Verein jede Hilfe gut gebrauchen kann. Den ungefähr 40 Gästen hat es gut geschmeckt und es gab dann noch einen regen Austausch zum Essen und einigen Rezepten. Es hat uns sehr gefreut, bei euch zu Gast gewesen zu sein, und wir wünschen euch viel Glück und gutes Gelingen in der Zwickmühle!

„Zur Tonne“ trifft: „Café Gemüsetorte“

Die Tonne hatte sich ausgehfein gemacht. Am Sonntag, den 12. Mai, haben wir zum ersten Mal zum gemeisamen Essen eingeladen. Die liebe Änne vom „Café Gemüsetorte“ in Dresden-Pieschen hatte Vertrauen in uns und unser Projekt und war bereit, uns für einen Nachmittag ihr kleines Café zur Verfügung zu stellen.

Wir haben Spaß bei der Arbeit / Foto von Katarina Schrul

Premiere für „Zur Tonne“

An diesem Sonntag waren wir doppelt nervös. Denn zum ersten Mal konnten wir ausprobieren, ob unsere Idee, uns für einen Nachmittag in ein Café, Bistro oder Restaurant einzumieten und dort ein Essen aus geretteten Lebensmitteln für die Nachbarschaft auszurichten, wirklich funktionieren würde. Und gleichzeitig wollten wir unseren Gästen ein leckeres Essen bereiten. Da wir zwar alle über Erfahrungen in der Gastronomie verfügen, aber Kochen nicht gelernt haben, waren wir auch ein bisschen nervös. Also haben wir uns bereits früh in der kleinen Küche der „Gemüsetorte“ versammelt, um zu schnippeln, zu kochen und planen.

„Zur Tonne“ zu Gast in der „Gemüsetorte“ / Foto von Katarina Schrul
Kartoffelauflauf und Weintrauben aus dem Ofen / Foto von Katarina Schrul
Auswahl an Bruschettas / Foto von Katarina Schrul

Neue und bekannte Gesichter

Wenn man etwas Neues wagt, weiß man eben nicht, wie es ausgehen wird. So hatten auch wir bis zum Schluss keine richtige Vorstellung davon, wer heute zur Tür hereinschauen würde. Für 40 Personen hatten wir ein buntes Kartoffelgratin, Blumenkohl aus dem Ofen, eine Spargelsuppe, Salat und verschiedene Brushettas vorbereitet. Und außerdem eine kleine Auswahl an Desserts für danach. Kaum, dass die Vorbereitungen beendet waren und die letzten Stühle draussen aufgebaut waren, fanden sich bereits die ersten Gäste in der „Gemüsetorte“ ein. Und dann ging es es ganz schnell. Im Nu waren alle Tische drinnen und draußen besetzt. Freunde, Bekannte und Menschen aus der Nachbarschaft ließen es sich schmecken.

Das Büffet ist eröffnet / Foto von Katarina Schrul
Viele hungrige Menschen / Foto von Katarina Schrul
Wir machen euch satt! / Foto von Katarina Schrul

Gelungener Auftakt

Mit unserer Kalkulation lagen wir richtig. Denn rund zwei Stunden nach Eröffnung war alles aufgegessen. Die verschiedenen Besucher:innen waren vor allem erstaunt darüber, wieviele leckere Speisen noch aus aussortierten Lebensmitteln zubereitet werden können. Obwohl Lebensmittelverschwendung für die meisten Menschen kein Fremdwort mehr ist, können sich die Wenigsten das wirkliche Ausmaß der Verschwendung vorstellen. Diese Erfahrung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Denn die Verschwendung nicht nur theoretisch zu begreifen, sondern erlebbar und genießbar zu machen, ist, was einen wirklichen Denkanstoß bewirken kann. Der erste Abend unterwegs mit „Zur Tonne“ war ein Erfolg für uns und das Projekt. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit Änne und ihrem kleinen Café.